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Lebensmittel und Wasser für Gaza Israel lässt Hilfslieferungen aus Ägypten zu

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Am Grenzübergang von Rafah stehen die Lkw bereits Schlange.

Am Grenzübergang von Rafah stehen die Lkw bereits Schlange.

(Foto: REUTERS)

Die Versorgung der Menschen im Gazastreifen ist sehr schwierig. Nun sagt Israel zu, der Lieferung humanitärer Gütern nicht im Weg stehen zu wollen. Fraglich bleibt, ob der Grenzübergang in Rafah überhaupt genutzt werden kann.

Israel will nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu humanitäre Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen nicht behindern. Dies betreffe Lieferungen wie Lebensmittel, Wasser und Medikamente für die Zivilbevölkerung, teilte Netanjahus Büro mit. "Jede Lieferung, die zur Hamas gelangt, wird verhindert."

Gleichwohl machte Netanjahu deutlich, Israel werde "keine humanitäre Hilfe von seinem Territorium in den Gazastreifen zulassen, solange unsere Entführten nicht zurückgebracht werden." Israel verlange "Besuche des Roten Kreuzes bei unseren Entführten", hieß es weiter. Man arbeite daran, internationale Unterstützung für diese Forderung zu mobilisieren.

Bereitstehende humanitäre Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen können gegenwärtig nur über die ägyptische Grenze gebracht werden. Der einzige Grenzübergang Rafah ist geschlossen. Hilfstransporte stehen dort seit Tagen Schlange. Unklar war, ob er nun von Ägypten geöffnet wird oder geöffnet werden kann. Nach Berichten von vor Ort wurde der Übergang durch israelischen Beschuss beschädigt und muss nun repariert werden. Nach ägyptischen Angaben stehen dort rund 3000 Tonnen Güter bereit, Hunderte Palästinenser warten zudem auf eine Ausreise nach Ägypten.

Derweil bereiten auch Mitarbeiter der EU-Kommission in Ägypten den Transport von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen vor. Man sei in Gesprächen mit den ägyptischen Behörden, um Lieferungen über die Grenze möglich zu machen, hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Vorabend nach einem Sondergipfel mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten gesagt. Die EU hatte zuvor mitgeteilt, ihre humanitäre Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen kurzfristig auf mehr als 75 Millionen Euro zu verdreifachen. Zur Lieferung von Hilfsgütern wurde zudem eine Luftbrücke nach Ägypten angekündigt. Noch in dieser Woche sind die beiden ersten Flüge geplant.

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither nach eigenen Angaben Hamas-Ziele im Gazastreifen an.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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