14 Deutsche weiter in Gewahrsam Israel schiebt Greta Thunberg nach Griechenland ab
06.10.2025, 17:28 Uhr Artikel anhören
Pro-palästinensische Demonstranten erwarten die Ankunft der Aktivistin Greta Thunberg am Athener Flughafen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Nach wenigen Tagen in Haft schiebt Israel Greta Thunberg ab. Auch 170 weitere Aktivisten der gestoppten Gaza-Flotte werden ausgewiesen, darunter auch Deutsche. 14 weitere Bundesbürger bleiben nach der Aktion weiterhin hinter Gittern.
Israel hat 171 weitere Aktivisten der gestoppten Hilfsflotte für den Gazastreifen abgeschoben, darunter auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. 171 weitere "Provokateure" der Flotte, "darunter Greta Thunberg, wurden heute von Israel nach Griechenland und in die Slowakei abgeschoben", schrieb das israelische Außenministerium auf X. Am Flughafen in Athen versammelten sich derweil pro-palästinensische Demonstranten, um Thunberg zu empfangen.
Dazu veröffentlichte das Ministerium Fotos, auf denen Thunberg und zwei weitere Frauen auf dem südisraelischen Flughafen Ramon zu sehen sind. Alle drei Frauen tragen darauf die graue, in israelischer Haft übliche Gefängniskleidung.
Unter den Ausgewiesenen befinden sich nach den Angaben des Ministeriums Staatsangehörige aus Deutschland, den USA und mehreren europäischen Ländern. In Berlin teilte das Auswärtige Amt mit, dass 14 Teilnehmer der Flotte mit deutscher Staatsangehörigkeit in Israel in Gewahrsam seien. Diejenigen, die einer freiwilligen Ausreise nicht zugestimmt hätten, würden vermutlich abgeschoben, sagte ein Sprecher. Nach israelischem Recht müssten die Betroffenen binnen 96 Stunden einem Richter vorgeführt werden. "Wir gehen davon aus, dass sie danach sehr, sehr zeitnah nach Deutschland abgeschoben werden", sagte der Sprecher.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte Israel Dutzende der Aktivisten abgeschoben. Die festgenommenen pro-palästinensischen Aktivisten hatten an der "Global Sumud Flotilla" teilgenommen, die im September mit rund 45 Schiffen aufgebrochen war, um nach eigenen Angaben Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen.
Die israelische Marine fing dann seit Mittwoch ein Schiff nach dem anderen auf See ab. Die Boote mit insgesamt mehr als 400 Menschen an Bord wurden davon abgehalten, den Gazastreifen zu erreichen, die Aktivisten wurden festgenommen. In zahlreichen europäischen Städten fanden Demonstrationen gegen das Abfangen der Hilfsflotte statt.
Quelle: ntv.de, uzh/AFP