"Schlächter von Chan Junis" Israel will Hamas-Chef Sinwar "finden und eliminieren"
04.11.2023, 20:03 Uhr Artikel anhören
Jahja Sinwar bei einer Kundgebung im April in Gaza.
(Foto: IMAGO/NurPhoto)
Jahja Sinwar ist Chef der Hamas im Gazastreifen. Israel zufolge ist der "Schlächter von Chan Junis" einer der Köpfe des Massakers vom 7. Oktober. Verteidigungsminister Joaw Galant verspricht die "Eliminierung" des Terrorführers.
Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant hat angekündigt, den Chef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen aufzuspüren und zu töten. "Wir werden (Jahja) Sinwar finden und eliminieren", sagte Galant vor Journalisten in Tel Aviv. Sinwar gilt als einer der Drahtzieher des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober. Der 61-Jährige ist seit 2017 der politische Anführer der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation. Israel sieht in ihm den Finanzier und Ausbilder für die Massaker vom 7. Oktober.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen verstecken sich Sinwar und der militärische Hamas-Anführer Mohammed Deif im Tunnelsystem im Gazastreifen. Ihre Kämpfer hatten vor vier Wochen rund 1400 Menschen in Israel grausam ermordet und mehr als 240 weitere entführt.
Sinwar wird von Israel wegen seiner gewalttätigen und grausamen Foltermethoden gegen seine Feinde, sowohl Israelis als auch Palästinenser, als "Schlächter von Chan Junis" bezeichnet - Chan Junis ist eine Ortschaft im südlichen Gazastreifen. Der 60-Jährige befand sich insgesamt 24 Jahre in israelischer Haft und lernte während dieser Zeit auch Hebräisch. 2011 war er einer von mehr als 1000 palästinensischen Häftlingen, die im Rahmen eines Gefangenenaustauschs im Gegenzug für den israelischen Soldaten Gilad Schalit freigekommen waren.
Sinwar soll Gaza in den letzten sechs Jahren nur ein- oder zweimal für Aufenthalte in Ägypten verlassen haben. "Er weiß nicht viel über den Rest der Welt oder über diplomatische Beziehungen, er konzentriert sich auf den Dschihad", sagte der Leiter des Palästinensischen Studienforums am Dayan Center der Universität Tel Aviv, Michael Milshtein, vor einigen Tagen gegenüber Fox News. "Er glaubt, dass er geboren wurde, um den Dschihad zu fördern und die Ungläubigen zu töten, das ist sein Ansatz", so Milshtein. "Ich sehe ihn nicht weglaufen, aufgeben oder sich ergeben, er wird kämpfen, bis er stirbt."
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa