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Nach der Feuerpause Israel will noch Monate "intensiv" kämpfen

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Israels Verteidigungsminister Gallant erwartet noch wochenlange "intensive" Kämpfe.

Israels Verteidigungsminister Gallant erwartet noch wochenlange "intensive" Kämpfe.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Für mehrere Tage sollen im Nahen Osten die Waffen schweigen. Israels Truppen sollen diese Zeit nach Angaben des Verteidigungsministers nutzen, um sich zu organisieren - und für kommende Kämpfe vorzubereiten. Laut Botschafter Prosor sollen zudem alle Geiseln befreit werden.

Auch nach der angekündigten Feuerpause wird Israels Armee ihre intensiven Kämpfe im Gazastreifen nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen. Die Soldaten sollen sich während der kurzen Feuerpause, die laut dem Vermittlerstaat Katar am Freitagmorgen in Kraft treten soll, organisieren, Waffen nachliefern und sich für die kommenden Kämpfe vorbereiten, sagte Joav Galant israelischen Medien zufolge.

Nach der "kurzen Atempause" werde die Armee weiter Druck machen, um mehr im Gazastreifen festgehaltene Geiseln nach Israel zurückzubringen. Nach Ende dieser intensiven Kämpfe wird es den Angaben zufolge auch weiterhin viele Einsätze im Gazastreifen geben, bis von dort aus keine militärische Bedrohung mehr ausgehe.

Die Kontrolle über die nördliche Hälfte des Gazastreifens ist nach israelischer Darstellung nur die erste Etappe der Kampagne zur Zerstörung der radikal-islamischen Hamas. "Die Kontrolle über die nördliche Hälfte des Gazastreifens ist der erste Schritt in einem langen Krieg", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bei einer Pressekonferenz kurz vor Beginn der vereinbarten viertägigen Kampfpause.

"Wir bereiten uns auf die nächsten Etappen vor, wir werden uns in den kommenden Tagen auf die Planung und Ausführung der nächsten Etappen des Krieges konzentrieren", sagte Hagari. Zuvor hatte ein Sprecher des bewaffneten Hamas-Flügels in einer vom arabischen Fernsehsender Al-Dschasira ausgestrahlten Videoansprache zur Eskalation der Konfrontation mit Israel an allen Widerstandsfronten aufgerufen.

Prosor: Alle Geiseln befreien

Angesichts des bevorstehenden Austauschs von israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene bekräftigte derweil Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, das Ziel, alle Geiseln aus den Händen der Hamas zu befreien. "Das Ziel und die Perspektive ist, dass alle Geiseln freikommen", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Bis es so weit ist, fordern wir, dass die Internationale Gemeinschaft und das Internationale Rote Kreuz Zugang zu allen Geiseln erhalten, Lebenszeichen sammeln und überprüfen, wie es den Geiseln unter gesundheitlichen und humanitären Gesichtspunkten geht." Er sei "stolz darauf, ein demokratisches Land zu vertreten, für das die Sicherheit von Frauen und Kindern eine so hohe Priorität ist", sagte Prosor. Der Zeitplan für die Geiselübergabe sei "eine direkte Konsequenz der Bodenoffensive".

Prosor bestätigte, dass es dafür auch eine Waffenruhe geben wird. "Wir werden eine Waffenruhe machen müssen - und die Hamas wird sie nutzen, um sich wieder aufzurichten. Ich glaube, dass keine Armee der Welt so moralisch vorgeht gegen einen Gegner wie diesen, der einfach nur bestialisch ist", sagte Prosor.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/rts/AFP

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