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Abwurf über dem Gazastreifen Israels Armee sucht mit Flugblättern nach Geiseln

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Vier Geiseln sind frei, rund 220 müssen noch in Tunneln der Hamas ausharren.

Vier Geiseln sind frei, rund 220 müssen noch in Tunneln der Hamas ausharren.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Einwohner von Gaza, die mit dem Hamas-Terror nicht einverstanden sind, könnten jetzt Geiselverstecke verraten. Israels Armee wirft entsprechende Flugblätter ab. Zugleich sichert sie Vertraulichkeit und eine Belohnung zu. Die Bodenoffensive könnte derweil noch ein paar Tage verschoben werden.

Israel hat Flugblätter über dem Gazastreifen abgeworfen, mit der Bitte um Informationen über den Verbleib der von der Hamas festgehaltenen Geiseln und bietet eine Belohnung an. "Wenn Sie in Frieden leben und eine bessere Zukunft für Ihre Kinder wollen, seien Sie menschlich und geben Sie gesicherte und nützliche Informationen über Geiseln in Ihrer Gegend weiter", heißt es in dem Papier. "Das israelische Militär versichert, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten." Zudem wird eine finanzielle Belohnung versprochen sowie Vertraulichkeit. Auf dem Flugblatt sind Telefonnummern angegeben, um Informationen weiterzugeben.

Zugleich soll die israelische Regierung einem Bericht zufolge dazu bereit sein, die Bodenoffensive zu verschieben. Das solle Gespräche über die Freilassung einer großen Anzahl von Geiseln ermöglichen, die in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Das berichtete das Portal Axios unter Berufung auf zwei israelische Repräsentanten. Israels Armee sagte, man prüfe den Bericht.

Bedingung: Alle Frauen und Kinder müssen freikommen

Voraussetzung für das Zustandekommen sei die Freilassung aller Frauen und Kinder. Weiter heißt es in dem Bericht, die Bodenoffensive könne dann für einige Tage nach hinten verlegt werden. Die generellen Pläne für die Bodenoffensive wolle Israels Armee aber auch beim Zustandekommen eines Deals nicht aufgeben. Nach Beginn der Bodenoffensive wird ein Deal nach Ansicht der genannten Repräsentanten nicht mehr möglich sein.

Armeeangaben zufolge befinden sich noch mindestens 220 Geiseln in den Händen militanter Palästinenser im Gazastreifen. Am Freitag und am Montag waren jeweils zwei Frauen freigelassen worden. Laut dem Bericht hatte die Hamas für die am Montag freigelassenen Geiseln zunächst eine sechsstündige Feuerpause verlangt. Israel habe dies jedoch abgelehnt, um keinen Präzedenzfall zu schaffen. Das Land befürchtete demnach, die Hamas könne ansonsten jedes Mal für die Freilassung zweier Geiseln eine Waffenruhe verlangen. Die Zeit der Feuerpause, so die Angst der Israelis, könne die Hamas für eine Neuaufstellung und Bewegung zwischen Verstecken nutzen.

Quelle: ntv.de, mau/rts/dpa

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