Politik

Versteck der Hamas Israels Armee zerstört "strategischen Tunnel" mit Geisel-Zelle

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In einem unterirdischen Raum mit gekachelten Wänden und bodentiefen Gittertüren haben Hamas-Terroristen nach Angaben des israelischen Militärs mehrere Geiseln festgehalten. Nachdem diese befreit wurden, vernichten die Soldaten das angrenzende Tunnelnetzwerk unter der Stadt Chan Junis.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Süden des Gazastreifens einen von hochrangigen Hamas-Funktionären genutzten Tunnel entdeckt und zerstört, in dem auch Geiseln festgehalten worden seien. Der von Spezialeinheiten in der Stadt Chan Junis entdeckte "strategische Tunnel" habe als Versteck für "hochrangige Mitglieder der Hamas-Terrororganisation" gedient, teilte die Armee mit. Zu verschiedenen Zeiten seien dort in einer Zelle zudem "etwa zwölf Geiseln festgehalten" worden.

Drei der Geiseln seien inzwischen zurück nach Israel gebracht worden, die übrigen würden noch im Gazastreifen festgehalten. Um welche Geiseln es sich handelte, teilte die Armee bislang nicht mit. Fotos zeigten einen unterirdischen Raum mit gekachelten Wänden und bodentiefen Gittertüren. In einem Armee-Video waren Spezialeinheiten beim Betreten des Tunnels zu sehen. Die Soldaten zeigten in dem Video auch in dem Tunnel entdeckte Handgranaten und Panzerfäuste.

Nach Angaben der Armee lag der Tunnel "im Herzen eines zivilen Gebiets". Die etwa einen Kilometer lange Anlage sei Teil eines "weitverzweigten unterirdischen Labyrinths". Zudem sei der Tunnel mit einem anderen kürzlich entdeckten Tunnel verbunden gewesen, in dem ebenfalls Geiseln festgehalten worden seien.

132 Geiseln noch in der Gewalt der Hamas

Am 7. Oktober hatten Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen Israel überfallen und zahlreiche Massaker verübt. Sie töteten israelischen Angaben zufolge etwa 1160 Menschen, darunter viele Zivilisten. Rund 250 Menschen wurden zudem als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

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Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz in dem Palästinensergebiet. Nach jüngsten Hamas-Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit dem Beginn der israelischen Offensive mehr als 27.700 Menschen im Gazastreifen getötet.

Nach israelischen Angaben sind noch immer 132 Geiseln in der Gewalt der Hamas, 29 von ihnen sollen nicht mehr am Leben sein. "Sie sind in unterirdischen Tunneln gefangen und sehen sich täglich Dunkelheit, Hunger, Angst, Einsamkeit und sexuellem Missbrauch ausgesetzt", erklärte das Forum der Geisel-Familien.

Quelle: ntv.de, lve/AFP

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