"Boden für Schlacht vorbereiten" Israels Militär umstellt Dschabalia "vollständig"
21.11.2023, 11:47 Uhr Artikel anhören
In dem Ort Dschabalia nördlich der Stadt Gaza liegt auch das gleichnamige Flüchtlingsviertel, das bereits Ziel von israelischen Angriffe wurde.
(Foto: dpa)
Erst Gaza-Stadt, jetzt Dschabalia. Die israelische Armee will offenbar eine Hamas-Hochburg nach der anderen im Gazastreifen ausmerzen. Mit Artillerie und Luftangriffen bereiten sie das Schlachtfeld für die Bodentruppen vor.
Israels Armee hat nach eigener Darstellung die Stadt Dschabalia im nördlichen Gazastreifen vollständig umstellt. Die Einkreisung sei am Montagabend abgeschlossen worden, teilte die Armee mit. Es habe in der Gegend zudem weitere Kämpfe gegen mutmaßliche Terroristen gegeben.
Die israelischen Streitkräfte teilten weiter mit, dass Artillerieregimente und Luftwaffe schwere Angriffe durchführen würden, um "den Boden für die Schlacht vorzubereiten". In den Außenbezirken von Dschabalia wurden nach Angaben der Armee drei Tunneleingänge zerstört, in denen sich Hamas-Kämpfer befanden. In den Außenbezirken würde die Infanterie bereits gegen Hamas-Terroristen vorgehen.
Mit ihrem Einsatz will Israels Armee die islamistische Terrororganisation Hamas zerschlagen, deren Kämpfer am 7. Oktober Israel überfallen hatten. In dem Ort Dschabalia nördlich der Stadt Gaza liegt auch das gleichnamige Flüchtlingsviertel. Dschabalia ist nach UN-Angaben das größte Flüchtlingslager im von Israel abgeriegelten Gazastreifen. Dort leben Menschen, die in Kriegen mit Israel seit 1948 fliehen mussten.
Es handelt sich um ein sehr dicht besiedeltes Wohngebiet, das aber nicht wie andere Flüchtlingslager durch einen Zaun oder Ähnliches von der Umgebung abgetrennt ist. Das Gebiet ist nach UN-Angaben 1,4 Quadratkilometer groß und zählt 116.000 als Flüchtlinge registrierte Einwohner. Israel hatte bei einem Angriff auf das Flüchtlingslager eigenen Angaben nach rund 50 Terroristen getötet.
Das Militär sprach von einem "großangelegten Angriff" auf eine "militärische Hochburg der Hamas". Foto- und Videoaufnahmen zeigten gewaltige Krater und zerstörte Häuser. Unter den Opfern waren palästinensischen Angaben zufolge auch viele Zivilisten.
Quelle: ntv.de, mba/dpa