Bundespräsident erkrankt Joachim Gauck bricht Jena-Besuch ab
23.11.2016, 18:20 Uhr
Gesundheitlich angeschlagen: Bundespräsident Joachim Gauck in Jena.
(Foto: dpa)
Sorgen um Deutschlands Staatsoberhaupt: Nach einer Diskussionsrunde mit Wissenschaftlern muss Bundespräsident Gauck kurzfristig mehrere Termine absagen. Es sei "nichts Ernstes", heißt es aus dem Umfeld des 76-Jährigen.
Bundespräsident Joachim Gauck hat einen Besuch in Jena aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen. Er fühle sich unwohl, sagte der 76-Jährige am Nachmittag nach einer Begegnung mit Wissenschaftlern des mitteldeutschen Medizin-, Forschungs- und Technologiestandorts. Vermutlich habe er sich einen Infekt zugezogen. Daher sagte er seine Teilnahme an den weiteren Terminen in der Universitätsstadt an der Saale kurzfristig ab.
Eigentlich hatte er noch die Stadtkirche besichtigen und das ehrenamtliche Engagement von Bürgern würdigen wollen. Nach Angaben der Stadt sollte der Bürgerempfang trotzdem abgehalten werden. Die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements übernahmen Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD).
Zurück nach Berlin
Das Bundespräsidialamt versicherte, dass es sich bei dem Infekt um "nichts Ernstes" handle. Den Angaben nach sollte Gauck umgehend zurück nach Berlin fliegen. Gauck war erst Ende vergangener Woche von einer Japan-Reise zurückgekehrt.
In Jena hatte sich der Bundespräsident über Spitzenforschung im Gesundheitsbereich informiert und mit ausländischen Nachwuchswissenschaftlern über ihre Arbeit und ihr Leben in Jena gesprochen. Danach ging es in einer Gesprächsrunde am Forschungscampus InfectoGnostics darum, wie Forschungsergebnisse in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft schneller in marktfähige Anwendungen überführt werden können.
Auffallend schwache Stimme
Bei dem Auftritt habe Gauck Beobachtern zufolge bereits zu Beginn der Runde angeschlagen gewirkt und mit auffallend schwacher Stimme gesprochen. Bevor er den Raum verließ, posierte er allerdings mit den Gesprächsteilnehmern noch für ein Foto.
Bundespräsident Joachim Gauck ist seit dem Jahr 2012 im Amt. Im Sommer hatte er bekanntgegeben, aus Altersgründen nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Der neue Bundespräsident wird am 12. Februar von der Bundesversammlung gewählt.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa