Premier verspricht mehr Waffen Johnson: In der Ukraine geht es um "Gut gegen Böse"
03.05.2022, 17:19 Uhr Artikel anhören
Johnson lobte in seiner Rede den Mut und Einsatz der ukrainischen Truppen.
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In einer Videoansprache an das ukrainische Parlament betont Premierminister Johnson einmal mehr den Schulterschluss mit Kiew. Dabei zitiert der britische Politiker auch seinen berühmtesten Amtsvorgänger. Den Widerstand gegen die russische Invasion bezeichnet Johnson als "Sternstunde der Ukraine".
Der britische Premierminister Boris Johnson hat der Ukraine die nachhaltige Unterstützung seines Landes zugesichert und den russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf kritisiert. "Es geht um ukrainische Demokratie gegen Putins Tyrannei", sagte Johnson in einer Videoansprache an das ukrainische Parlament. "Es geht um Freiheit gegen Unterdrückung. (...) Es geht um Gut gegen Böse. Und deshalb muss die Ukraine gewinnen."
Johnson lobte den Mut und Einsatz der ukrainischen Truppen als "eines der glorreichsten Kapitel in der Militärgeschichte und im Leben Ihres Landes". Putin habe mit dem Angriff einen schweren Fehler gemacht, sagte Johnson. "Dies ist die Sternstunde der Ukraine, ein episches Kapitel in Ihrer nationalen Geschichte, das über Generationen hinweg erinnert werden wird", sagte er und zitierte dabei die berühmte Durchhalterede ("This Was Their Finest Hour") des früheren Premierministers Winston Churchill aus dem Zweiten Weltkrieg. "Die Ukraine wird gewinnen, die Ukraine wird frei sein."
Johnson räumte auch Fehler ein. "Die Wahrheit ist, dass wir zu langsam waren, um zu begreifen, was wirklich passiert, und wir haben gemeinsam dabei versagt, damals die Sanktionen gegen Wladimir Putin zu verhängen, die wir hätten verhängen müssen. Wir dürfen nicht denselben Fehler wiederholen." Johnson kündigte an, dass die britische Botschaft in Kiew wiedereröffnet werde. Zugleich werde Großbritannien weiterhin Waffen liefern, sagte Johnson.
In den kommenden Wochen werde die Ukraine Anti-Schiffsraketen vom Typ Brimstone und Flugabwehrsysteme vom Typ Stormer erhalten. Hinzu kämen 13 gepanzerte Fahrzeuge für die Evakuierung von Zivilisten. Zudem weitere Militärhilfe im Wert von 300 Millionen Pfund, rund 357 Mio. Euro. Dazu gehörten Radar zur Lokalisierung russischer Artillerie, Schwerlastdrohnen zur Versorgung der Streitkräfte und Tausende Nachtsichtgeräte.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa