Brexit-Hardliner schreibt wieder Johnson kehrt zum "Daily Telegraph" zurück
16.07.2018, 15:01 Uhr
Auch als Außenminister schrieb Johnson gelegentlich Meinungsartikel für die Zeitung.
(Foto: picture alliance/dpa)
Mehr als 20 Jahre arbeitet der britische Ex-Außenminister Johnson für die konservative Zeitung "Daily Telegraph". Mit der Ernennung zum Minister wird seine Kolumne eingestellt. Doch jetzt wird seine Kritik an der EU schon bald wieder im Blatt zu lesen sein.
Eine Woche nach seinem Rücktritt ist der ehemalige britische Außenminister Boris Johnson zu seinem Job als Leitartikler der konservativen "Daily Telegraph" zurückgekehrt. "Er ist zurück", tönte die Tageszeitung auf ihrer Titelseite.
Der Brexit-Hardliner und frühere Journalist hatte nach seiner Ernennung zum Minister im Juli 2016 seine wöchentliche Kolumne in dem Blatt eingestellt. "BoJo" hatte dabei auf sein Jahressalär von 275.000 Pfund (311.000 Euro) verzichtet und sich stattdessen mit dem Ministergehalt von 143.789 Pfund (163.000 Euro) begnügt.
Der ehemalige Londoner Bürgermeister war mehr als 20 Jahre lang für die Zeitung tätig. Zwischen 1989 und 1994 war er deren Korrespondent in Brüssel, nachdem ihn die "Times" wegen eines erfundenen Zitats gefeuert hatte. In seinen Artikeln für den "Daily Telegraph" pflegte Johnson heftige Kritik an der EU und lag damit ganz auf Blattlinie.
Auch als Außenminister schrieb Johnson dann noch gelegentlich Meinungsartikel für die Zeitung. Meist legte er sich dabei mit der konservativen Premierministerin Theresa May an, der er eine zu weiche Haltung in Sachen Austritt Großbritanniens aus der EU ankreidet.
In seinem Rücktrittsgesuch vom 9. Juli schrieb der 54-jährige Johnson, der Plan der Regierung May für eine enge Beziehung zwischen Großbritannien und der EU nach dem Brexit laufe auf den "Status einer Kolonie" hinaus. Ursprünglich habe er hinter den Regierungsplänen gestanden, doch diese blieben einem jetzt "im Halse stecken".
Quelle: ntv.de, jki/AFP