Politik

Kein Platz für Klingbeil? Juso-Chef beklagt "visionäre Lücke" bei der SPD

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Seit 2023 ist Philipp Türmer Bundesvorsitzender der Jusos.

Seit 2023 ist Philipp Türmer Bundesvorsitzender der Jusos.

(Foto: dpa)

An der Parteispitze der SPD muss sich nach dem desolaten Wahlergebnis etwas tun. Das findet auch Philipp Türmer. Der Chef des Parteinachwuchses weiß auch, woran es liegt.

Der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer fordert eine Neuaufstellung der SPD-Spitze auf dem kommenden Bundesparteitag. "Die Menschen dürfen nach dem Parteitag im Juni nicht den Eindruck haben, es hat sich nichts verändert. Das gilt gerade auch für die Aufstellung der Parteispitze", sagte er dem "Handelsblatt". Die SPD hatte bei der Bundestagswahl nur noch 16,4 Prozent erzielt und damit eine historische Niederlage eingefahren. Jetzt verhandelt sie mit der Union über eine Regierungsbildung.

Die Neuwahl der Parteispitze soll nun vorgezogen werden. Nach einem Beschluss des Parteivorstands soll der dafür vorgesehene Parteitag schon im Juni statt im Dezember stattfinden. Ob die beiden Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken erneut kandidieren, ist unklar.

Klingbeil hatte schon am Wahlabend einen Generationswechsel in der Parteiführung angekündigt, drei Tage später wurde er auch zum Vorsitzenden der Bundestagsfraktion gewählt. Auch Esken erklärte, zunächst Parteivorsitzende bleiben zu wollen.

Für Türmer ist die Schlappe bei der Bundestagswahl kein Ausrutscher. "Die Entwicklung, dass sich immer mehr Arbeiterinnen und Arbeiter, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abwenden von der SPD, die ist älter, sogar älter als die AfD", sagte der Juso-Chef. Die SPD habe zwar gute Inhalte, aber eine visionäre Lücke. "Ein Grundsatzprogrammprozess, der gut gemacht wird, kann diese visionäre Lücke schließen."

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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