Friedensgespräche lehnt er ab Kadyrow: Bis Jahresende ist die Aufgabe erfüllt
13.02.2023, 14:23 Uhr
Ramsan Kadyrow zeichnet einen seiner Soldaten aus.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Was ein Ende des Krieges in der Ukraine angeht, da gibt sich Tschetschenen-Führer Kadyrow optimistisch. Friedensgespräche sind für den ehemaligen Separatistenkämpfer allerdings nicht der richtige Weg.
Der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, zeigt sich überzeugt, dass Russland seine Ziele in der Ukraine bis Ende des Jahres erreichen kann. Es wäre zudem falsch, mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu verhandeln, sagte Kadyrow in einem Interview des Kanals Rossija-1, dem Flaggschiff des staatlichen russischen Fernsehens. "Ich glaube, dass wir bis Ende des Jahres die uns heute gestellte Aufgabe zu hundert Prozent erfüllen werden." Russland habe die Kraft, um die ukrainische Hauptstadt Kiew, die zweitgrößte Stadt Charkiw und die wichtigste Hafenstadt Odessa einzunehmen.
Verhandlungen mit der ukrainischen Regierung über einen Waffenstillstand oder gar Frieden, die derzeit ohnehin nicht stattfinden, lehnte Kadyrow strikt ab. "Wenn wir uns mit Selenskyj an den Verhandlungstisch setzen, ja, ich denke, das ist falsch."
Kadyrow hat wie der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgenij Prigoschin, eigene Truppen in der Ukraine im Einsatz, die weitgehend unabhängig vom russischen Oberkommando agieren. Kadyrows Truppen waren zum Beispiel maßgeblich an der Einnahme der Hafenstadt Mariupol beteiligt.
Mit Prigoschin und anderen nationalistischen Hardlinern hat Kadyrow ein informelles Bündnis geschmiedet, das den Krieg gegen die Ukraine unterstützt und sich für ein massives Vorgehen einsetzt. Kadyrow ist ein ehemaliger Kämpfer der tschetschenischen Separatisten. Ende der 90er Jahre wechselte er die Seiten und schloss sich zusammen mit seinem Clan der prorussischen Regierung in der Kaukasusrepublik an. Der russische Staatschef Wladimir Putin selbst machte Kadyrow 2007 zum Präsidenten von Tschetschenien, einer autonomen Republik der Russischen Föderation.
Quelle: ntv.de, mba/rts