Politik

Fake oder Krankenbesuch? Kadyrow zeigt sich angeblich in Moskauer Klinik

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Glaubt man dem Video, kümmert sich Kadyrow rührend um seinen kranken Onkel.

Glaubt man dem Video, kümmert sich Kadyrow rührend um seinen kranken Onkel.

(Foto: Kadyrow via VKontakte)

Viel wird über den Gesundheitszustand oder gar einen möglichen Tod des tschetschenischen Machthabers Kadyrow spekuliert. Nun gibt es wieder einmal ein Video, unter dem es von ihm heißt: "Dem Allmächtigen sei Dank, ich bin am Leben und mir geht es gut". Das Video stammt aus einer Klinik, der Kranke soll aber ein anderer sein.

Nach Spekulationen über den Gesundheitszustand von Ramsan Kadyrow verbreitet der offizielle Social-Media-Kanal des Tschetschenen-Führers ein Dementi, das Kadyrow persönlich zugeschrieben wird. "Dem Allmächtigen sei Dank, ich bin am Leben und mir geht es gut", heißt es in dem Text. "Und ich verstehe überhaupt nicht, warum man selbst im Falle meiner Krankheit so einen Aufstand machen sollte." Die Äußerung steht neben einem Video, das Kadyrow am Bett eines Mannes zeigt, der als "unser lieber Onkel Magomed Abdulchamidowitsch Kadyrow" bezeichnet und von Ramsan Kadyrow auf Hand und Stirn geküsst wird. Wann die Aufnahmen gemacht wurden, bleibt unklar. In Medien wurde unlängst spekuliert, dass der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien und enge Verbündete von Präsident Wladimir Putin tot sei.

In dem Text zum Video heißt es zudem, dass Kadyrow seinem Onkel den Besuch bei einer Moskausreise im dortigen Zentralkrankenhaus abgestattet habe. Es ist eben die Klinik, über die auch im Zusammenhang mit Kadyrows Gesundheitszustand mehrmals als mögliche Dialyseklinik für ihn berichtet wurde - und vor der mehrere Luxusautos mit tschetschenischen Kennzeichen von Journalisten ausgemacht worden waren. Das nun im Namen von Kadyrow veröffentlichte Video ist also grundsätzlich geeignet, den Gerüchten über dessen Gesundheitszustand oder möglichen Tod medienwirksam entgegenzutreten.

Kadyrows Gesundheitszustand steht insbesondere auch im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine im internationalen Fokus. Der Tschetschenen-Führer hat sich seit Beginn des umfassenden russischen Krieges gegen die Ukraine auf die Seite des Kreml gestellt. Seine Soldaten sind in der Ukraine im Einsatz, auch seine minderjährigen Söhne sollen dort bereits gekämpft haben.

Kadyrow kam 2007 an die Macht und errichtete in der russischen Kaukasusrepublik ein totalitäres Regime. Oppositionelle werden verfolgt, immer wieder kommt es zu ungeklärten Todesfällen unter Regierungskritikern. Schon seit Längerem gibt es Spekulationen, dass Kadyrow erkrankt sei.

Quelle: ntv.de, mpe/rts

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