Mehr Sitze für Demokraten Trump-Widersacher setzt sich mit drastischer Reform im "Wahlkreis-Krieg" durch
05.11.2025, 07:49 Uhr Artikel anhören
Wird auch als Präsidentschaftskandidat für 2028 gehandelt: Gavin Newsom.
(Foto: REUTERS)
Die von Donald Trump angeführten Republikaner basteln sich gleich in mehreren Bundesstaaten neue Wahlkreiskarten, um ihre Chancen auf eine Mehrheit im kommenden Jahr zu erhöhen. Die Kalifornier ermöglichen nun den demokratischen Gegenschlag. Doch für Gouverneur Newsom ist das erst der Anfang.
Die Wählerinnen und Wähler in Kalifornien haben deutlich für den Plan des demokratischen Gouverneurs Gavin Newsom gestimmt, die Wahlkreiskarte in dem Bundesstaat anzupassen. Der sogenannten Proposition 50 stimmten laut Associated Press 64,7 Prozent der Abstimmenden zu.
Gouverneur Newsom erklärte den Erfolg der Initiative zu einem Sieg gegen US-Präsident Donald Trump. "Heute Abend hat Kalifornien Donald Trump eine deutliche Botschaft gesendet. Wir werden für unsere Demokratie kämpfen. Und wir werden gewinnen", schrieb er auf X.
In einer Ansprache forderte er auch weitere demokratische Staaten auf, es Kalifornien gleichzutun und die Wahlkreise neu zuzuschneiden. "Wir müssen sehen, dass auch andere Bundesstaaten mit ihren bemerkenswerten Politikern, die Bemerkenswertes geleistet haben, sich dieser Herausforderung stellen", sagte Newsom. Er nannte Virginia, Maryland, New York, Illinois und Colorado als mögliche Bundesstaaten für entsprechende Schritte.
Die Reform könnte den Demokraten bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr in dem Westküstenstaat fünf zusätzliche Sitze für das Repräsentantenhaus verschaffen. Beim sogenannten Gerrymandering werden die Wahlkreise parteiisch zugeschnitten, um jeweils einer Partei bessere Ausgangschancen zu verschaffen.
Texas startete mit Neuzuschnitt der Wahlkreise
Einen Sieg bei den Zwischenwahlen deutete Newsom als entscheidenden Schritt im Kampf gegen den US-Präsidenten. Wenn die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus gewinnen, "können wir Donald Trumps Präsidentschaft, wie wir sie kennen, beenden", sagte der als Präsidentschaftskandidat für die Wahl 2028 gehandelte Demokrat. "Es steht alles auf dem Spiel, es ist eine klare Grenze, im Jahr 2026."
Der Vorstoß in Kalifornien ist eine Reaktion auf die von Trump befeuerten Wahlkreisreformen in republikanischen Bundesstaaten. Der US-Staatschef will auf diesem Wege seine derzeit knappe Mehrheit in der Kongresskammer verteidigen. Derzeit halten die Republikaner dort 219 Sitze, die Demokraten 213. Alle zwei Jahre werden diese komplett neu gewählt.
Der von Beobachtern mitunter als "Wahlkreis-Krieg" bezeichnete Konflikt hatte in Texas begonnen. Dort drückten die Republikaner im August eine Änderung der Wahlkreiskarte durch, die ihnen bis zu fünf weitere Sitze im Repräsentantenhaus verschaffen könnte. Auch in North Carolina und Missouri nutzten die Konservativen dieses Mittel im Vorfeld der Wahl im kommenden Jahr. Pläne gibt es hierfür unter anderem auch in den republikanisch regierten Staaten Florida und Ohio.
Quelle: ntv.de, lme