Bei Kämpfen im Süden der Ukraine Kiew: Russische Marinebrigade "vollständig besiegt"
24.09.2023, 15:33 Uhr Artikel anhören
Die Aufnahme soll Soldaten der 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade im Frühjahr in der Region Saporischschja zeigen.
(Foto: Screenshot Zvezdanews)
Seit 2014 kämpft Russlands 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade in der Ukraine. Zuletzt erleidet die Einheit schwere Verluste. Ukrainischen Angaben zufolge musste der Verband wegen der hohen Ausfälle nun aus der Front im Süden des Landes herausgelöst werden.
Die 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade der russischen Streitkräfte ist laut dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, im Süden der Ukraine aufgerieben worden. "Diese Brigade wurde vollständig besiegt, völlig zerschlagen, und jetzt haben sie sich zurückgezogen und werden durch Luftlandetruppen ersetzt", sagte Budanow im Gespräch mit dem Online-Portal The War Zone. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) operierten Elemente der Einheit seit März in der Region Saporischschja. Im vergangenen Herbst habe die Brigade in der Region Cherson gekämpft. Den US-Experten zufolge erlitt der Verband in der Vergangenheit wiederholt schwere Verluste und musste aufgrund dessen schon einmal neu aufgestellt werden.
Bereits kurz nach Beginn der großangelegten Invasion in der Ukraine wurde der damalige Kommandeur der Einheit, Oberst Alexej Scharow, bei Mariupol getötet. Mehrere Monate später im September meldete der ukrainische Generalstab, dass die 810. Brigade mehr als 85 Prozent ihres Personals verloren habe und sich viele Soldaten geweigert hätten, wieder in den Kampf zu ziehen. Ende Juli berichtete der ukrainische Geheimdienst, dass 200 Soldaten der Brigade abermals Befehle verweigert hätten.
Die 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade ist der russischen Schwarzmeerflotte zugeordnet. Die Einheit kämpfte im zweiten Tschetschenienkrieg, 2008 in Georgien und beteiligte sich 2014 an der Annexion der Krim. Teile der Brigade waren zudem in Syrien im Einsatz. Im vergangenen Frühjahr beteiligte sie sich an der Belagerung von Mariupol. Heimatstützpunkt der Brigade ist Sewastopol. Westliche Militärblogger vermuteten die Einheit zuletzt im Rückraum der Front, nördlich des strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunktes Tokmak.
Quelle: ntv.de, jpe