Politik

Nur noch zur Verteidigung fähig Kiew: Russland hat keine Kraft für neue Großoffensive

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Russische Fallschirmjäger trainieren für ihren Einsatz in der Ukraine.

Russische Fallschirmjäger trainieren für ihren Einsatz in der Ukraine.

(Foto: IMAGO/SNA)

Die Ukraine geht davon aus, dass der Kreml nicht genug Ressourcen hat, um einen neuen Großangriff zu starten. Dem ukrainischen Geheimdienstchef Budanow zufolge sind Russlands Raketenbestände nahezu aufgebraucht. Dennoch solle man Moskaus Verteidigungspotenzial nicht unterschätzen.

Das russische Militär ist nach ukrainischer Einschätzung derzeit nicht in der Lage, größere Offensivoperationen durchzuführen. "Heute hat Russland weder militärisch noch wirtschaftlich oder politisch das Potenzial, um einen weiteren Versuch einer ernsthaften Offensive irgendwo in der Ukraine zu starten", sagte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes Kyrylo Budanow in einem bei Yahoo News veröffentlichten Interview. Allerdings sei Russland weiter stark genug, um die Verteidigung der besetzten Gebiete zu organisieren.

"Das ist das Problem, womit wir gerade konfrontiert sind", sagte er in Bezug auf die bevorstehende ukrainische Gegenoffensive. Er bekräftigte Kiews Ziel, auch die seit 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim zurückzuerobern, "denn unser Sieg ist ohne die Befreiung der Krim nicht möglich".

Budanow erklärte zudem, dass die russischen Raketenbestände sich dem Ende näherten. Moskau habe einige Raketen gehortet, um auf die ukrainische Offensive antworten zu können, "aber die Wahrheit ist, dass sie ihre Lager fast auf null runtergefahren haben", sagte er. Unabhängig lassen sich die Aussagen nicht überprüfen.

Das nun veröffentlichte Interview selbst fand den Angaben der Redaktion nach bereits am 24. April statt. Seither gab es mehrere russische Raketenangriffe auf ukrainische Städte - allerdings nicht mehr in dem Ausmaß wie noch im Herbst und Winter, als Moskau versuchte, das Energienetz des Nachbarlands lahmzulegen. Experten erwarten, dass das ukrainische Militär in den kommenden Wochen ihre lang erwartete Gegenoffensive starten wird.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen