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Ziele im russischen Hinterland Kiew droht mit Ausweitung seiner Langstreckenangriffe

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Flamingo-Marschflugkörper in einer geheimen Fabrik in der Ukraine.

Flamingo-Marschflugkörper in einer geheimen Fabrik in der Ukraine.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Immer wieder greift die Ukraine Ziele tief im russischen Hinterland an. Nun kündigt Präsident Selenskyj eine "geografische Ausweitung" der Attacken an. Bei der Produktion des Marschflugkörpers Flamingo gibt es allerdings Probleme.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit einer Ausweitung der ukrainischen Drohnen- und Raketenangriffe auf weitere russische Regionen gedroht. "Die Fähigkeiten für weitreichende Angriffe sind ein Bestandteil (unserer) Unabhängigkeit und werden zum größten Bestandteil für die Garantie des Friedens", sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Zuvor seien bei einer Beratung mit dem Armee-Oberkommando die Ziele für Angriffe bis Ende des Jahres besprochen worden und dabei auch eine "geografische Ausweitung" der Attacken.

Am Vortag hatte Selenskyj allerdings ein "technisches Problem" bei der Produktion von seit längerem angekündigten ukrainischen Marschflugkörpern des Typs Flamingo einräumen müssen. Die Waffe wird von einem ukrainischen Unternehmen entwickelt, Selenskyj bezeichnete sie in der Vergangenheit als erfolgreichste Waffe seines Landes. Der Flamingo hat eine Reichweite von über 1600 Kilometern. Die Ukraine meldete den Ersteinsatz im August 2025.

Erst am Sonntag bestätigte die Ukraine Drohnenattacken auf die Talsperre der russischen Großstadt Belgorod. Der Staudamm wurde nach Moskauer Behördenangaben beschädigt. Der Wasserstand in dem künstlichen See sei um einen Meter gesunken, teilte die zuständige russische Wasserbehörde der Agentur Tass zufolge mit.

Laut dem Kommandeur der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, setzte das ausströmende Wasser des Flusses Siwerskyj Donez russische Stellungen bei dem Ort Grafowka unter Wasser. Von dort fließt der Fluss weiter auf ukrainisches Gebiet, wo russische Truppen bei Wowtschansk seit 2024 einen kleinen Brückenkopf halten.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion und greift dabei immer wieder auch Ziele tief im russischen Hinterland vor allem mit Drohnen an. In der vergangenen Nacht hatte Russland nach eigenen Angaben einen größeren ukrainischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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