Nach neuen Geländegewinnen Kiew meldet schwere Kämpfe bei Kursk
16.02.2025, 18:49 Uhr Artikel anhören
Das Kämpfen geht weiter. Russlands Angriff auf die Ukraine jährt sich nächste Woche zum dritten Mal.
(Foto: IMAGO/SNA)
Die Grenzregion Kursk liegt erneut im Mittelpunkt des Kampfgeschehens. Eine russische Kompanie greift laut einem Bericht, flankiert von Panzern und Artilleriefeuer, ukrainische Stellungen an. Die Ukrainer reagieren mit Drohnenbeschuss auf die Attacke.
Russische und ukrainische Truppen haben sich erneut schwere Kämpfe in der westrussischen Region Kursk geliefert. Der Generalstab in Kiew berichtete von mehreren russischen Angriffen mit Artillerieunterstützung, ohne jedoch konkrete Ortsangaben zu machen. Die ukrainischen Streitkräfte hatten bei Kursk vor wenigen Tagen bei überraschenden Vorstößen neue Geländegewinne erzielt.
Die bei Kursk kämpfende ukrainische Brigade "Magura" berichtete von einem starken Gegenangriff einer Einheit der russischen Marineinfanterie. "Eine Kolonne von mehr als einem Dutzend Panzern und etwa einer Kompanie von Feinden der russischen 155. Elite-Brigade von Marineinfanterie wurde mit roten Siegesbannern in den Kampf geworfen", zitierten ukrainische Medien aus dem Gefechtsbericht.
Doch die russische Einheit sei in ein Minenfeld geraten und von einem Drohnenschwarm attackiert worden. Die Panzer und Soldaten seien schließlich Opfer der Drohnen geworden. Die "Ukrainska Prawda" veröffentlichte dazu in ihrer Online-Ausgabe ein Video eines Gefechts, das die Zerstörung zahlreicher Panzer auf einem verschneiten Feld zeigen soll. Bericht und Video konnten von unabhängiger Seite nicht verifiziert werden.
Die ukrainischen Streitkräfte waren im Sommer des Vorjahres in einer Überraschungsoffensive über die Grenze hinweg auf russisches Staatsgebiet vorgedrungen und hatten Teile der westrussischen Region Kursk besetzt. Russische Einheiten versuchen seitdem, das Gebiet zurückzuerobern.
Selenskyj will die in Russland eroberten Gebiete in Kursk gegen besetzte Teile der Ukraine tauschen. Die bei einem ukrainischen Gegenstoß gemachten Eroberungen im Gebiet Kursk sind derweil inzwischen auf etwa 400 Quadratkilometer zusammengeschrumpft. Trotzdem sieht Kiew darin ein Faustpfand für Verhandlungen, um zumindest einen kleinen Teil der eigenen Gebiete zurückzubekommen.
Der Kreml hat die Idee des ukrainischen Präsidenten jedoch zurückgewiesen. "Das ist unmöglich", sagte kürzlich Kremlsprecher Dmitri Peskow. Russland habe nie und werde auch nie das Thema eines Gebietstausches erörtern. Die in Kursk eingedrungenen ukrainischen Einheiten würden vernichtet oder vertrieben, sagte er.
Schon vor Peskow hatte Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa den Vorschlag scharf zurückgewiesen. Den ukrainischen Soldaten in Kursk stehe ohne jeden Tausch eine Fläche von zwei Quadratmetern und anderthalb Meter Tiefe dort zu, sagte sie - eine Anspielung darauf, dass die Ukrainer dort beerdigt würden.
Quelle: ntv.de, gut/dpa