"Der Feind lässt nicht ab" Kiew räumt schwierige Lage an der Ostfront ein
06.09.2023, 11:52 Uhr Artikel anhören
Seit Monaten umkämpft: Ein ukrainischer Soldat läuft bei Bachmut an verbrannten Bäumen vorbei.
(Foto: AP)
An der Front im Osten muss sich die Ukraine verstärkt auf Abwehrkämpfe gegen die russischen Truppen einstellen. Das Ziel: den Verlust von Stellungen zu verhindern. Besser sieht es für Kiew in Saporischschja aus. Auch Russland muss einräumen: Robotyne ist an die Ukraine gefallen.
Anders als bei der Gegenoffensive im Süden konzentriert sich die ukrainische Armee an der Front im Osten nach eigenen Angaben verstärkt auf Abwehrkämpfe gegen die russischen Invasionstruppen. Die Lage entlang der östlichen Frontlinie sei weiter schwierig und die Hauptaufgabe bestehe darin, eine zuverlässige Verteidigung zu gewährleisten und den Verlust von Stellungen zu verhindern, teilte der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Olexandr Syrskyj, bei Telegram mit.
"Der Feind lässt nicht von seinen Plänen ab, die Grenzen der Regionen Donezk und Luhansk zu erreichen", so Syrskyj weiter. Hauptaufgabe der ukrainischen Armee sei es, eine zuverlässige Verteidigung zu gewährleisten, den Verlust von Stellungen in Richtung Kupjansk und Lymansk zu verhindern sowie erfolgreich vorzurücken und die vorgesehenen Positionen in Richtung Bachmut zu erreichen.
Besser sieht es für die Ukraine offenbar in der Region Saporischschja aus. Hier rücken die ukrainischen Streitkräfte weiter vor, wie das Institute for the Study of War berichtet. Geolokalisierte Aufnahmen zeigten, dass die ukrainischen Streitkräfte nordwestlich und südlich von Robotyne und nordwestlich von Werbowe vorgerückt seien. Ukrainische Militärquellen bestätigten auch, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Richtung Robotyne-Nowoprokopiwka südlich von Orichiw erfolgreich gewesen seien sowie südlich von Bachmut erfolgreiche offensive Operationen durchgeführt hätten.
Russland räumte inzwischen erstmals einen Rückzug aus der Ortschaft Robotyne im Südosten der Ukraine ein - über eine Woche nachdem die Ukraine die Rückeroberung des Ortes gemeldet hatte. Die russische Armee habe die Siedlung aus taktischen Gründen aufgegeben, sagt der von Russland eingesetzte Verwalter der besetzten Region Saporischschja, Jewgeni Balizki, dem Medienportal RBC. Es sei sinnlos, auf einer freien Fläche zu bleiben, wenn es keine Möglichkeit für die Truppen gebe, sich vollständig in Verteidigungsstellungen einzugraben. Ende August hatte die Ukraine bereits die Rückeroberung von Robotyne verkündet.
Quelle: ntv.de, ghö/rts