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"Das ist Krieg" Kiew rechtfertigt Angriffe auf russisches Gebiet

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Ukrainisches Geschütz im Osten des Landes.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

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Die Ukraine hält es für angemessen, Moskaus Militär auch auf russischem Territorium zu attackieren. Zudem sind Kiews Militärplaner davon überzeugt, dass Moskau bald eine neue Offensive startet. Demzufolge werden Kreml-Verbände wahrscheinlich in den Regionen Charkiw und Saporischschja zuschlagen.

Die ukrainische Regierung hält es für gerechtfertigt, im Verteidigungskrieg gegen Moskau auch Ziele innerhalb Russlands anzugreifen. Das sagte der Leiter des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Olexij Danilow, in einem Reuters-Interview in Kiew.

"Nehmen wir an, es gibt einen bestimmten Punkt in Russland, von dem wir mit Sicherheit wissen, dass ein Gerät Raketen auf unsere Kinder abfeuert. Müssen wir diesen Punkt ruhig beobachten und unsere Augen schließen - oder ihn zerstören, wenn wir die Kapazität haben?", fragte Danilow in dem Gespräch. Seine Antwort: "Wenn es eine Einrichtung gibt, die Zerstörung in unserem Land verursacht ..., müssen wir diese Einrichtungen zerstören. Das ist Krieg."

Zudem gehe die Ukraine davon aus, dass die von ihr erwartete baldige russische Offensive die Regionen Charkiw im Nordosten und Saporischschja im Süden betreffen wird. Russland werde versuchen, rund um den ersten Jahrestag des Kriegs am 24. Februar Vorzeigeergebnisse parat zu haben, sagte Danilow.

"Sie müssen etwas zum Vorzeigen haben für ihre Leute, und sie haben das große Verlangen, bis zu diesem Datum etwas aus ihrer Sicht Großes zu tun", so Danilow. "Wie erfolgreich sie sein werden, hängt von uns ab." Mutmaßungen anderer ukrainischer Behördenvertreter, wonach Moskau auch einen Angriff vom Territorium seines Verbündeten Belarus aus auf den Nordwesten der Ukraine planen könnte, sieht Danilow skeptisch. Es sei "zweifelhaft, dass sie aus der Richtung kommen werden", weil "dort ganz klar nicht genügend Truppen sind".

Danilow erklärte, dass Kiew angesichts der russischen Offensive vor allem schwere Panzer und Artilleriegeschosse im Kaliber 155 Millimeter benötige. "Sehr viele Dinge hängen von der Versorgung mit Granaten ab", sagte er. "Denn wenn man zwar Waffen hat, aber nichts zum Verschießen, dann ist das eine Herausforderung."

Quelle: ntv.de, jpe/rts

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