Gebietsverluste im Süden Kiews Oberbefehlshaber schasst wohl zwei Korpskommandeure
15.09.2025, 21:56 Uhr Artikel anhören
Oberbefehlshaber Syrskyj bei einer Lagebesprechung mit Präsident Selenskyj.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Seit Februar baut Kiew seine Armee um und setzt dabei auf eine Korpsstruktur. Nun sind zwei Korpskommandeure offenbar ihre Posten los. Einem Bericht zufolge sind Gebietsverluste in den Regionen Saporischschja und Dnipropetrowsk der Grund.
Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj hat einem Medienbericht zufolge zwei ranghohe Offiziere abberufen. Das meldet das Online-Portal Ukrainska Prawda unter Berufung auf zwei Quellen innerhalb der Streitkräfte. Demnach wurden der Kommandeur des 17. Armeekorps, Wolodymyr Silenko, und der Kommandeur des 20. Korps, Maksym Kituhin, vor etwa ein bis zwei Wochen ihrer Posten enthoben. Die Entscheidung Syrskyjs stehe im Zusammenhang mit Gebietsverlusten in den Zuständigkeitsbereichen der beiden Großverbände.
Das 17. Korps ist in der Region Saporischschja stationiert, wo die ukrainische Armee kürzlich das Dorf Kamianske verlor und teilweise aus dem Ort Plavni vertrieben wurde. Das 20. Korps kämpft an der Grenze der Regionen Donezk und Dnipropetrowsk, wo den Russen zuletzt Vorstöße gelangen.
Die beiden Entlassungen sind die ersten Personalwechsel auf dieser Führungsebene, seit Präsident Wolodymyr Selenskyj im Februar die Schaffung einer Korpsstruktur ankündigte. Zuvor war die Brigade die größte Einheit der Streitkräfte. Dort dienen rund 5000 Soldaten. Diese Aufstellung stammt noch aus der Vorkriegszeit, als das Militärkonzept der Ukraine eine weitgehend auf professionellen Soldaten beruhende Armee für begrenzte Einsätze vorsah.
Bei der Verteidigung gegen den umfassenden russischen Angriffskrieg fehlten der Ukraine nach Ansicht von Militärexperten damit die Strukturen für großangelegte Aktionen. Immer wieder sei es so zu Durcheinander und Verzögerungen - und damit zu Verlusten und Niederlagen gekommen, so die damalige Kritik. Jedes Korps der ukrainischen Armee besteht im Idealfall aus mindestens fünf Brigaden.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa