Politik

Bericht von Anschlag in Malaysia Kim Jong Uns Halbbruder ist tot

Kim Jong Nam wurde 1971 geboren. Seit Jahren hielt er sich vor allem außerhalb Nordkoreas auf.

Kim Jong Nam wurde 1971 geboren. Seit Jahren hielt er sich vor allem außerhalb Nordkoreas auf.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Als ältester Sohn von Kim Jong Il galt er als künftiger Machthaber in Nordkorea. Doch Kim Jong Nam fiel in Ungnade und lebte lange im Ausland. Nach Angaben aus südkoreanischen Regierungskreisen ist er nun getötet worden.

Kim Jong Nam, der ältere Halbbruder des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un, ist in Malaysia ums Leben gekommen. Das bestätigte die malaysische Polizei. Über seine Todesursache machte sie zunächst keine Angaben. Der Körper Kim Jong Nams werde nun obduziert, berichtete die britische BBC unter Berufung auf das Umfeld des malaysischen Premierministers.

Der Fernsehsender TV Chosun hatte zuvor unter Berufung auf südkoreanische Regierungskreise berichtet, Kim Jong Nam sei am Flughafen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur mit einer Giftspritze getötet worden. Verdächtigt würden zwei flüchtige Frauen, bei denen es sich um nordkoreanische Agentinnen handeln soll. Nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhab wurde Kim Jong Nam bereits am Montag getötet.

Illegale Einreise nach Japan

Kim Jong Nam lebte hauptsächlich außerhalb Nordkoreas, seit er bei seinem Vater Kim Jong Il in Ungnade gefallen war. Seine Mutter war dessen Langzeitgeliebte Sung Hae Rin. Die beliebte Schauspielerin brachte Kim Jong Nam 1971 zur Welt. Er war der erste Sohn des Diktators und war damit dessen designierter Nachfolger.

Allerdings sorgte Kim Jong Nam eher mit Negativschlagzeilen für Aufsehen. So wurde er etwa 2001 dabei erwischt, wie er mit einem gefälschten Pass nach Japan einreisen wollte, um das dortige Disneyland zu besuchen. 2009 floh er nach einer Verhaftungswelle in seinem Umfeld aus dem Land.

Er lebte seitdem wohl vor allem in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau. Nach der Hinrichtung eines Onkels im Jahr 2013 soll er sich in Malaysia versteckt haben. Sein Halbbruder Kim Jong Un übernahm nach dem Tod seines Vaters im Dezember 2011 die Macht in dem abgeschotteten Land. Kim Jong Nam, der als reformorientiert galt, zweifelte allerdings an dessen Eignung als Staatschef. Im Jahr des Machtwechsels überlebte er einen Anschlag in Macao.

Quelle: ntv.de, mli

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