Politik

Ultimatum für USA läuft ab Kim berät sich im Atomstreit mit Parteispitze

Was hat Kim Jong Un vor?

Was hat Kim Jong Un vor?

(Foto: REUTERS)

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat offenbar Gesprächsbedarf: Kurz vor Ablauf des Atom-Ultimatums trifft sich der Staatschef mit seiner Parteiführung. Womöglich wird dort besprochen, was Nordkorea den USA bald anbieten wird.

Kurz vor Ablauf seines Ultimatums an die USA für ein Entgegenkommen im Atomstreit hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ein Treffen der höchsten Parteiebene einberufen. Auf dem am Samstag eröffneten Plenum des Zentralkomitees geht es offenbar um Pjöngjangs künftige Haltung in den Atomgesprächen mit Washington.

Ein Diskussionspunkt des Treffens unter Vorsitz Kims sei eine neue "transparente, anti-imperialistische, unabhängige Haltung" Nordkoreas gewesen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag. Die regierende Partei der Arbeit Koreas (PdAK) werde zudem über wichtige Fragen zum "Aufbau des Staats und der nationalen Verteidigung" beraten. Die Atomverhandlungen zwischen Pjöngjang und Washington liegen seit einem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar auf Eis. Nordkorea verlangte von den USA zuletzt Zugeständnisse bis zum Jahresende und drohte, andernfalls einen "neuen Weg" einzuschlagen und mit einem "Weihnachtsgeschenk" aufzuwarten. Experten gehen davon aus, dass Nordkorea den Test einer Interkontinentalrakete plant.

Ton aus Pjöngjang wird schärfer

Das isolierte Land steht wegen seines Atomprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen. Nach seinem Moratorium für Atomversuche und für Tests von Interkontinentalraketen im vergangenen Jahr hatte es vergeblich auf deren Aufhebung gehofft. Seit Wochen verschärft Pjöngjang den Ton, zudem testete es wiederholt Raketen und verstieß damit gegen UN-Resolutionen. Vor einer Woche hatte die Zentrale Militärkommission der PdAK eine Stärkung der Streitkräfte beschlossen.

Am 1. Januar hält der 35-jährige Machthaber zudem seine Neujahrsansprache, ein wichtiger politischer Eckpfeiler in dem streng abgeschirmten Land. Vor zwei Jahren hatte er einerseits mit Atomwaffen gedroht, sich aber gleichzeitig offen für Gespräche mit Südkorea geäußert. Ein halbes Jahr später kam es zu einem ersten Gipfeltreffen zwischen Kim und Trump.

Zwei weiteren Treffen mit dem US-Präsidenten und zahlreichen Briefen zum Trotz treten die Gespräche inzwischen auf der Stelle und Nordkorea könnte nun eine härtere Haltung einnehmen. Das Partei-Treffen am Wochenende könnte einen "wichtigen" politischen Strategiewechsel einläuten, sagte der Experte Hong Min vom Koreanischen Institut für die Nationale Vereinigung in Seoul.

Quelle: ntv.de, sgu/AFP

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