Nordkorea will massiv aufrüsten Kim plant Aufbau "überwältigender" Militärmacht
28.03.2022, 11:37 Uhr
Die Inszenierung des Raketentests glich einem Hollywood-Blockbuster.
(Foto: picture alliance/dpa/kcna)
Erst vor wenigen Tagen schaut die Welt besorgt auf den größten Raketentest Nordkoreas seit 2017. Nun setzt Machthaber Kim noch einen drauf und verkündet die weitere Stärkung des Militärs. Seine Vorstellung ist eine Armee, "die von niemandem gestoppt werden kann".
Wenige Tage nach dem Test einer neuartigen ballistischen Interkontinentalrakete hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un eine weitere Aufrüstung seines Landes angekündigt. Nordkorea könne die "Bedrohungen und Erpressungen der Imperialisten" nur dann eindämmen und kontrollieren, wenn es mit "einer gewaltigen Schlagkraft und mit überwältigender Militärmacht ausgestattet ist, die von niemandem gestoppt werden kann", sagte Kim nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.
"Wir werden weiterhin das Ziel verfolgen, die nationalen Verteidigungsfähigkeiten zu stärken", fügte Kim hinzu. Er äußerte sich den Angaben zufolge bei einem Treffen mit Arbeitern, die an dem jüngsten Raketentest beteiligt waren. Kim hatte den Testabschuss einer neuartigen ballistischen Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-17 am Donnerstag laut KCNA persönlich überwacht und war mit Ablauf und Ergebnis sehr zufrieden. Diese Waffe werde "ihre Aufgabe und Pflicht als mächtiges nukleares Abschreckungsmittel erfüllen" - mit diesen Worten wird Kim Yong Un zitiert.
Nach Angaben Nordkoreas wurde die Rakete auf dem internationalen Flughafen von Pjöngjang gestartet. Sie flog demnach binnen einer guten Stunde 1090 Kilometer weit, "bevor sie genau in das vorher festgelegte Gebiet in den Gewässern des Koreanischen Ostmeeres einschlug". Der japanischen Regierung zufolge landete die Interkontinentalrakete indes in japanischen Hoheitsgewässern. Es sei eine ernsthafte Bedrohung mit einer anderen Dimension als zuvor, sagte Japans Verteidigungsminister Nobuo Kishi.
Die nordkoreanische Armee hatte Ende 2017 mehrere Tests mit einer Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-15 vorgenommen. Danach verzichtete Nordkorea, das wegen seines Atomwaffen-Programms international isoliert ist, auf weitere Tests von Interkontinentalraketen. Seit Januar hatte die Führung in Pjöngjang aber angedeutet, sie könnte ihr selbst auferlegtes Moratorium für derartige Tests aufheben. Der jüngste Raketentest wurde international scharf kritisiert.
Quelle: ntv.de, spl/AFP