"In alle Bereiche tragen" Klimaaktivistin schließt Blockade deutscher Flughäfen nicht aus
07.11.2022, 05:15 Uhr
In Amsterdam hatten Klimaaktivisten am Samstag den Flughafen Schiphol teilweise lahmgelegt. Eine Aktivistin der "Letzten Generation" schloss das auch für Deutschland nicht aus.
(Foto: IMAGO/ANP)
Die Blockade-Aktionen von Klimaaktivisten lösen Unmut und heftige Debatten aus. Doch die Protestler der "Letzten Generation" schreckt das offenbar nicht ab. Im Gegenteil: Weitere Bereiche könnten künftig von Aktionen betroffen sein - darunter auch Flughäfen.
Carla Rochel, Klimaaktivistin der "Letzten Generation", hat bei der RTL-Sendung "Stern TV" eine Ausweitung der radikalen Aktionen angekündigt: "Wir werden unseren Protest in alle Bereiche tragen, die von der Klimakatastrophe betroffen sein werden." Auch eine Blockade an deutschen Flughäfen schließt die 20-Jährige auf Nachfrage nicht aus. In den Niederlanden hatten Hunderte Aktivisten am Samstag den Start mehrerer Privatjets am Amsterdamer Flughafen Schiphol verhindert.
Nachdem in München Aktivisten der "Letzten Generation" für 30 Tage in Präventivhaft genommen worden sind, will die Gruppierung nun nach eigenen Aussagen die bayerische Hauptstadt verstärkt in den Blickpunkt ihrer Aktionen nehmen. "Es sind jetzt grade viele Menschen nach München unterwegs", bestätigt Rochel bei "Stern TV".
Zentrale Forderungen der "Letzten Generation" sind die Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen sowie ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket. Rochel betont, dass es bei friedlichen Protesten bleiben werde. "Wir haben die Regierung zum Gespräch eingeladen - davon hängt ab, ob wir weiter auf die Straße gehen werden oder nicht."
Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, ebenfalls zu Gast in der Runde, sagte dazu: "Die Politik kann sich auf jede politische Debatte einlassen, aber auf keine einzige Erpressung, Drohung, Nötigung." Bosbach stellte außerdem infrage, mit diesen Protestaktionen Verständnis in der Bevölkerung zu wecken. Rochel entgegnete: "Das ist kein Beliebtheitswettbewerb. Es geht uns nicht darum, gemocht zu werden. Sondern darum, dass der Gesellschaft bewusst wird, dass wir in eine Klimakatastrophe rasen."
Quelle: ntv.de, kst