Politik

Gegen Brei- und Klebe-Aktivisten Scholz: "Leute ärgern sich von vorne bis hinten"

Scholz 2018 beim Betrachten von Fotokunst.

Scholz 2018 beim Betrachten von Fotokunst.

(Foto: picture alliance/dpa)

Während Aktivisten in Spanien an Gemälden des spanischen Meisters Francisco de Goya die jüngsten Klebeaktionen vollführen, äußert sich Kanzler Scholz hierzulande zu Protestaktionen sowohl an Kunst wie im Straßenverkehr. Er glaubt, die Wirkung entspreche nicht dem Anliegen der Aktivisten.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Proteste der Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" stark kritisiert. "Ich gebe gerne zu, dass ich das nicht gut finde, wenn jetzt Kunstwerke irgendwie bemalt oder mit Brei beworfen werden", sagte Scholz auf dem Debattenkonvent der SPD in Berlin auf die Frage, wie man mehr Verständnis für die Anliegen der Aktivisten schaffen könne. Scholz sagte, man müsse sich überlegen, was man mit Aktionen anrichte.

In Deutschland und anderen europäischen Ländern hatten sich Aktivisten und Aktivistinnen vor der am Sonntag in Ägypten beginnenden 27. Weltklimakonferenz an Gemälden festgeklebt oder sie mit Lebensmitteln bespritzt, wie etwa im Museum Barberini in Potsdam, wo ein Monet-Gemälde mit Kartoffelmus beworfen wurde. Keines der Gemälde war beschädigt worden, weil sie durch Glas geschützt waren.

Scholz: Aktivisten lösen Gegenteil aus

Scholz äußerte sich auch zu Protestaktionen im Straßenverkehr. Er glaube, dass das Gegenteil zu ihrem Anliegen erreicht werde, wenn sich Aktivsten auf die Straße klebten und den Verkehr behinderten. "Ich glaube, die Leute, die da im Stau stehen, verstehen nicht plötzlich die Ernsthaftigkeit des Anliegens, sondern ärgern sich nur von vorne bis hinten. Und deshalb glaube ich, das ist kein guter Einfall", sagte Scholz.

Mitglieder der Gruppe "Letzte Generation" kleben sich seit Monaten auf Straßen und behindern damit den Verkehr. Zuletzt gab es Diskussionen um eine mögliche Behinderung einer Rettungsaktion, nachdem eine Radfahrerin von einem LKW überrollt und tödlich verletzt worden war.

Am heutigen Samstag klebten sich unterdessen Klimaaktivisten im Prado-Museum in Madrid an die Rahmen zweier berühmter Bilder des spanischen Meisters Francisco de Goya. Auf die Wand zwischen den Gemälden "Die nackte Maja" und "Die bekleidete Maja" schrieben sie "+ 1,5 C", wie auf Videobildern zu sehen war. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 ist das Ziel festgehalten, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen und damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern.

Die beiden jungen Leute trugen Hemden mit dem Aufdruck "Futuro Vegetal" (Pflanzliche Zukunft). Diese Gruppe kämpft nach eigenen Angaben gegen die Klimakrise, indem sie für eine Landwirtschaft mit nur noch pflanzlichen Erzeugnissen eintritt.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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