Politik

"In eine Festung verwandelt" Klitschko: Hälfte der Einwohner Kiews ist geflohen

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Die Klitschkos bleiben im Land.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

3,5 Millionen Menschen leben vor dem Krieg im Großraum Kiew, mittlerweile haben knapp 2 Millionen von ihnen die Hauptstadt der Ukraine verlassen. Das sagt Bürgermeister Vitali Klitschko. Nach seinen Angaben ist Kiew in "eine Festung verwandelt worden".

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist nach Angaben des Bürgermeisters von Kiew die Hälfte der Einwohner aus der ukrainischen Hauptstadt geflohen. "Nach unseren Informationen hat einer von zwei Bewohnern von Kiew die Stadt verlassen", sagte Bürgermeister Vitali Klitschko im ukrainischen Fernsehen.

"Jede Straße, jedes Gebäude, jeder Kontrollpunkt ist verstärkt worden", sagte Klitschko weiter. "Kiew ist in eine Festung verwandelt worden." Knapp 2 Millionen Bewohner der Hauptstadt hätten die Flucht ergriffen; im Großraum Kiew lebten vor dem Krieg rund 3,5 Millionen Menschen.

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Am Morgen hatte der ukrainische Generalstab erklärt, die russischen Streitkräfte hätten in der Nacht ihre "offensive Operation" zur Einkesselung der Hauptstadt fortgesetzt. AFP-Reporter sahen, wie gepanzerte Fahrzeuge der russischen Verbände am Nordostrand der Hauptstadt auffuhren. Ukrainische Soldaten berichteten von schweren nächtlichen Gefechten um die Kontrolle über die Hauptzufahrtsstraße nach Kiew.

Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir wollen weiter in Kiew bleiben, immer wieder versichern sie, das Land nicht zu verlassen. "Wenn ich ginge, wäre das Verrat, und ich könnte niemals mehr in den Spiegel sehen", sagte Vitali der "Welt am Sonntag". "Natürlich kann man woanders sein", ergänzte Wladimir im gleichen Interview: "Aber man hat ein Zuhause." Vor einigen Tagen sagte Vitali Klitschko in der ARD: "Wenn ich sterben muss, dann sterbe ich. Es ist eine Ehre, für sein Land zu sterben, für jeden, der sein Land liebt." Wenn er morgens aufwache, denke er, es sei alles ein Traum, fügte er noch an. "Aber es ist leider Realität."

Quelle: ntv.de, ara/AFP

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