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"Sollten von Pause sprechen" Kreml: Gespräche mit Kiew liegen auf Eis

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Westliche Kritik an dem russisch-belarussischen Manöver tut Kreml-Sprecher Peskow als "emotionale Überforderung" ab.

Westliche Kritik an dem russisch-belarussischen Manöver tut Kreml-Sprecher Peskow als "emotionale Überforderung" ab.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Chancen auf eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg stehen nach dem Drohnen-Zwischenfall in Polen und während des russisch-belarussischen Manövers schlecht. Kreml-Sprecher Peskow sagt, derzeit gebe es keinerlei Kontakt mit Kiew.

Russland führt nach Angaben des Kreml derzeit keine Gespräche mit der Ukraine. Trotz weiterhin existierender Kommunikationskanäle sei es zu einer "Pause" in den Gesprächen gekommen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Die Kommunikationskanäle existieren, sie haben sich gut etabliert", führte Peskow aus. "Unsere Unterhändler haben die Möglichkeit, über diese Kanäle zu kommunizieren, aber im Moment sollten wir wohl eher von einer Pause sprechen."

Unterhändler Russlands und der Ukraine waren in den vergangenen Monaten drei Mal in Istanbul zusammengetroffen. Das einzige greifbare Ergebnis der Gespräche waren Gefangenenaustausche. Auch Vermittlungsbemühungen von US-Präsident Donald Trump liefen bisher ins Leere.

Peskows Aussagen fallen kurz nach dem Zwischenfall, bei dem mehr als 20 russische Drohnen in Polen eingedrungen waren. Zudem startete heute das russisch-belarussische Großmanöver Sapad 2025. Westliche Befürchtungen im Zusammenhang mit der Übung bezeichnete Peskow als "übertrieben". Unter normalen Umständen eines friedlichen Nebeneinanders würden Nachbarstaaten gegenseitig die Militärübungen beobachten, sagte Peskow.

"Aber jetzt nimmt das westliche Europa uns gegenüber eine feindliche Haltung ein, und das führt zu einer emotionalen Überforderung dieser Länder", sagte er. Peskow bezog dies vor allem auf die Entscheidung des direkten Nachbarn Polen, seine Grenze zu Belarus wegen des Manövers zu schließen. Russland habe niemals andere Länder bedroht, behauptete der Kreml-Sprecher.

Russland und sein Verbündeter Belarus üben bei dem turnusmäßigen Manöver den gemeinsamen Einsatz ihrer Streitkräfte. In der gespannten Lage wegen des Ukraine-Kriegs sind die EU- und Nato-Anrainerländer aber besorgt. Zugleich halten Polen, Litauen und Lettland ihrerseits mit Manövern eine große Zahl an Soldaten in Einsatzbereitschaft.

Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa

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