Politik

Einmischung in US-Wahlen Kreml: Mueller-Bericht entlastet Russland

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(Foto: REUTERS)

US-Präsident Trump feiert seinen Triumph, Muellers Sonderermittlungen in der Russland-Affäre hätten ihn vollkommen entlastet. Und auch Russland sieht sich durch den Bericht bestätigt: Es gab nie eine Einmischung in den US-Wahlkampf, heißt es aus Moskau.

Russland sieht sich nach der US-Untersuchung zu einer angeblichen Einmischung im Präsidentenwahlkampf von Donald Trump 2016 entlastet. Die Zusammenfassung des Berichts des US-Sonderermittlers Robert Mueller bringe nichts Neues - außer dem Eingeständnis, dass es keine Absprachen gegeben habe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Zwar kenne auch Russland keine Details des Berichts. Doch fehle weiter jede Grundlage dafür, Russland der Einmischung im US-Wahlkampf zu beschuldigen, betonte Peskow. Grundlegende Position Moskaus sei es, sich nicht in innere Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. Das Mueller-Team wies allerdings nach, dass der Kreml per Cyberangriff die Präsidentschaftswahlen 2016 zu beeinflussen versuchte. Russen legten demnach Konten bei Twitter, Facebook und Instagram an und gaukelten vor, dass diese von Nutzern aus den USA stammten. Außerdem stahlen russische Geheimdienstler Mueller zufolge auch E-Mails der Demokraten und platzierten sie bei Wikileaks.

Trump selbst wäre nach Angaben seiner Sprecherin mit einer Veröffentlichung des Mueller-Berichts einverstanden. "Ich denke nicht, dass der Präsident ein Problem damit hätte", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, dem US-Fernsehsender NBC. Trump würde es nur begrüßen, wenn mehr Details aus dem Bericht öffentlich würden, "denn er weiß genau, was geschah und was nicht".

Moskau bereit für Zusammenarbeit

Zurückhaltende Reaktionen gab es in Moskau derweil auf die Frage, ob sich die russisch-amerikanischen Beziehungen nach der Entlastung von US-Präsident Trump verbessern könnten. Kremlsprecher Peskow meinte dazu, dass Washington selbst die anti-russische Politik losgetreten habe.

Der prominente Außenpolitiker Konstantin Kossatschow schrieb bei Facebook, es gebe die Chance für einen Neuanfang. Die Frage sei aber, ob Trump, der nun alle Trümpfe in der Hand habe, das innenpolitische Risiko eingehen wolle. "Wir sind natürlich bereit dazu", meinte der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat. Als mögliches Thema einer Zusammenarbeit nannte Kossatschow die Abrüstung.

Der Politologe Fjodor Lukjanow erklärte, dass nun zwar ein neues Treffen Trumps mit Kremlchef Wladimir Putin möglich sei. Doch erwartet er keine Veränderung im Verhältnis beider Länder. Wegen der US-Präsidentenwahl im kommenden Jahr sei die Zeit zudem nicht gerade gut für außenpolitische Schritte.

Quelle: ntv.de, hny/dpa/AFP

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