Nachfolger von Klingbeil Kühnert soll SPD-Generalsekretär werden
02.12.2021, 17:00 Uhr
Kühnert ist seit 2019 Parteivize.
(Foto: dpa)
Die Gerüchte halten sich schon lange - nun nimmt die Personalie Gestalt an. Kevin Kühnert soll neuer Generalsekretär der SPD werden. Der ehemalige Juso-Chef würde damit auf Lars Klingbeil folgen, der an die Parteispitze rücken soll.
SPD-Parteivize Kevin Kühnert soll Generalsekretär der Sozialdemokraten werden. Das hat ntv aus Parteikreisen erfahren. Kühnert würde damit auf Lars Klingbeil folgen, der die SPD erfolgreich durch den zurückliegenden Bundestagswahlkampf führte und nun als Parteichef kandidieren will. Klingbeils Wahl neben der derzeitigen Co-Chefin Saskia Esken gilt als sicher.
Auf die Personalie Kühnert einigte sich eine Spitzenrunde aus Sozialdemokraten, an der sowohl Klingbeil und Esken als auch die Vize-Parteivorsitzenden teilgenommen haben sollen. Dem Bericht zufolge soll der nordrhein-westfälische Landeschef Thomas Kutschaty Parteivize werden. Beschlossen werden sollen die Vorschläge am kommenden Freitag von Präsidium und Parteivorstand. Der Wahlparteitag der SPD findet am 11. Dezember in Berlin statt.
Kontrahent und Freund von Klingbeil
Der ehemalige Juso-Chef Kühnert hat sich während seiner Zeit an der Spitze der Parteijugend einen Namen als einflussreicher Strippenzieher in der SPD gemacht. Die erfolgreiche Kandidatur für den Parteivorsitz von Esken und dem derzeitigen Co-Chef Norbert Walter-Borjans wird auch ihm zugerechnet. Kühnert unterstützte das Duo öffentlich, auch, um den Vorsitz-Bewerber Olaf Scholz als Parteichef zu verhindern. Der 32-Jährige gehört dem linken Flügel der SPD an. Ende 2019 wurde er zum stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.
Bei der Wahl im September gewann Kühnert im Berliner Wahlkreis Berlin-Tempelhof-Schöneberg das Direktmandat für den Deutschen Bundestag, nachdem er zuvor Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller die Kandidatur in dessen Heimatwahlkreis weggeschnappt hatte. Kühnert ist befreundet mit Klingbeil, obwohl beide noch 2018 erbitterte Gegner in der Sache waren: Damals hatte Kühnert die "No GroKo"-Kampagne angeführt, während Klingbeil für ein erneutes Bündnis mit der Union im Bund warb.
Quelle: ntv.de, mbe/shu