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"Sehr viele Verluste" Lage bei Bachmut alarmiert russische Kriegsblogger

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Ein russischer Kämpfer in Bachmut.

Ein russischer Kämpfer in Bachmut.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Die Anzeichen ukrainischer Vorstöße im Raum Bachmut verdichten sich. Auf Telegram berichten mehrere russische Kriegsblogger über Erfolge von Kiews Truppen. Ein Propagandist schreibt von "sehr vielen Verlusten", ein anderer sieht den Beginn der Gegenoffensive.

Bei den in Bachmut kämpfenden russischen Truppen schrillen nach Darstellung russischer Kriegsblogger die Alarmglocken. Angesichts der ukrainischen Angriffserfolge an den Flanken der in der Stadt kämpfenden Söldnertruppe Wagner drohe eine umfassende Einkesselung, schreibt Jewgeni Poddubny, Korrespondent des russischen Staatsfernsehens, auf Telegram. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte zuvor mehrfach vor einem drohenden Kessel aufgrund ungesicherter Flanken gewarnt.

Poddubny berichtet auch von ukrainischen Durchbrüchen bei Kämpfen in der Umgebung von Soledar, das nur wenige Kilometer nordöstlich von Bachmut liegt. Dort sei es ukrainischen Kampfgruppen gelungen, die russischen Linien zu durchbrechen. Auch bei dem Ort Klischtschijiwka südlich von Bachmut sei ein ukrainischer Angriff erfolgreich gewesen. "Die Lage ist schwierig", schrieb Poddubny. Die russischen Streitkräfte hatten Soledar erst Ende Januar nach wochenlangen schweren Kämpfen eingenommen.

Die russischen Kriegsblogger Alexander Simonow und Juri Kotenok melden einen ukrainischen Durchbruch bei Bohdaniwka nordwestlich von Bachmut. Einheiten der 9. motorisierten Schützendivision der russischen Streitkräfte seien zurückgedrängt worden, schreibt Simonow auf seinem Telegram-Kanal.

Auch der russische Propagandist Alexander Kots sieht die Lage bei Bachmut kritisch. "Der Feind setzt seinen Druck auf die Flanken von Bachmut fort. Leider gelingt es ihm in einigen Gebieten die Linien einzunehmen, was uns sehr viele Verluste beschert", schreibt Kots. Nur eine konzertierte Aktion könne den Feind jetzt aufhalten.

"Immer mehr Quellen berichten (was ich mit eigenen Augen sehen kann), dass die lange angekündigte Offensive begonnen hat", meldet der Militärblogger Herman Kulikowski. "Bislang sieht es so aus, als sei der Angriff im Gange und als stünden Artillerieangriffe und hochpräzise Waffenangriffe auf unsere Nachhut und Kommandoposten kurz bevor."

Die Angaben zu den ukrainischen Vorstößen konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. Die ukrainische Militärführung machte dazu bisher keine Angaben, sprach lediglich von schweren Kämpfen bei Bachmut.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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