"Menschen einsam gestorben" Laschet bereut "gravierende" Corona-Fehler
30.06.2021, 13:33 Uhr
Laschet räumt Fehler in der Pandemiebekämpfung ein.
(Foto: dpa)
Im nordrhein-westfälischen Landtag gedenkt Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Laschet der Opfer der Pandemie. Gleichzeitig räumt er Fehler ein, insbesondere bei der Handhabung von Kontaktbeschränkungen in Pflegeeinrichtungen.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat Fehler bei Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingeräumt. "Die Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass Menschen einsam sterben mussten, waren ein gravierender Fehler", sagte Laschet bei einer Gedenkstunde für die Opfer der Pandemie im Düsseldorfer Landtag. Er glaube, dass auch die Einsamkeit und die soziale Isolation zum Tod von geliebten Angehörigen geführt habe.
"Auch dem müssen wir, die wir Verantwortung tragen, uns stellen", sagte der CDU-Vorsitzende und Unionskanzlerkandidat. Die Angehörigen der an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen bat Laschet "von ganzem Herzen" um Verzeihung. "Auch wenn die Schrecken der Pandemie einmal verblasst sein werden, die Erinnerung an die Opfer wird es nicht", sagte er.
Durch die strengen Kontaktbeschränkungen zu den Hochphasen der Pandemie gab es in Kranken- und Pflegeeinrichtungen stark eingeschränkte Besuchsrechte für Angehörige. Aus dem Pflegereport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK ging hervor, dass es in der zweiten Pandemiewelle von Oktober bis Dezember 30 Prozent mehr Todesfälle gab. Am Jahresende, in der Weihnachtwoche vom 21. bis 27. Dezember, erreichte die Sterblichkeit in den Heimen eine Spitze und lag um 81 Prozent höher als im Mittel der Vorjahre.
In einer Befragung der Angehörigen berichteten mehr als 70 Prozent über häufigere Gefühle von Einsamkeit und Alleinsein bei den Pflegebedürftigen, zudem über häufigere Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit (68 Prozent), Verschlechterungen der geistigen Fitness (61 Prozent) sowie verminderte Beweglichkeit beim Gehen, Aufstehen oder Treppensteigen (56 Prozent).
Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP