Politik

Russlands Kriegsziel Nummer eins Lawrow: Donbass hat "bedingungslose Priorität"

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Lawrow zufolge könnten in besetzten Gebieten Referenden durchgeführt werden.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Russlands Außenminister Lawrow äußert sich im französischen Fernsehen zu den Zielen des Angriffs auf die Ukraine. Demnach geht es dem Kreml inzwischen vor allem um die Annexion von Donezk und Luhansk. In anderen Gebieten könnten Referenden folgen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Einnahme des ostukrainischen Donbass als "bedingungslose Priorität" bezeichnet. Es gehe darum, die ukrainische Armee und Bataillone aus den von Moskau als unabhängige Staaten anerkannten Gebieten Donezk und Luhansk zu drängen, sagte Lawrow dem russischen Außenamt zufolge in einem Interview mit dem französischen Sender TF1. Das Ministerium hat die Antworten auf seiner Internetseite veröffentlicht.

In anderen Gebieten der Ukraine, in denen Russland eine "militärische Operation" durchführe, müssten die Bewohner selbst über ihre Zukunft entscheiden, sagte Lawrow. Die Regierung in Kiew rechnet damit, dass es etwa in der ukrainischen Region Cherson ein gelenktes Referendum geben könnte über die Ausrufung einer "Volksrepublik" nach dem Vorbild der prorussischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zu Beginn des Angriffskriegs am 24. Februar gesagt, dass Moskau die ukrainischen Gebiete nicht besetzen wolle, sondern prüfen werde, wie die Menschen reagieren.

Lawrow sprach in dem Interview erneut von einer angeblichen "Befreiung" des Donbass vom "Kiewer Regime". Er äußerte sich auch zu Spekulationen über die Gesundheit Putins. Der Präsident erscheine täglich in der Öffentlichkeit, sagte der Außenminister auf eine entsprechende Frage. "Sie können ihn auf den Bildschirmen beobachten, seine Auftritte lesen und hören. Ich glaube nicht, dass vernünftige Leute in diesem Menschen Anzeichen einer Krankheit oder eines Unwohlseins sehen können." Putins Gesundheitszustand ist in Russland genauso ein Tabuthema wie sein Privatleben und wird fast nie in der Öffentlichkeit diskutiert.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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