An vier Orten Libanons Zivilschutz birgt 23 Leichen nach Rückzug Israels
18.02.2025, 21:51 Uhr Artikel anhören
Seit dem Beginn der Kämpfe sind im Libanon mehr als 4000 Menschen getötet worden.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Israel und die Hisbollah einigen sich Ende November auf eine Waffenruhe. Jetzt tritt die nächste Stufe in Kraft und die Streitparteien ziehen sich aus umkämpften Gebieten zurück. Dabei entdecken Vertreter des Libanon fast zwei Dutzend Tote in mehreren Siedlungen.
Nach dem Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon hat der libanesische Zivilschutz in grenznahen Orten nach eigenen Angaben 23 Leichen gefunden. "Teams von Spezialisten ist es heute gelungen, 14 Leichen in Mais al-Dschabal, drei in Markaba, drei in Kfar Kila und drei weitere in Odaisseh zu bergen", hieß es in einer Erklärung des Zivilschutzes, die von der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur verbreitet wurde.
Im Libanon war nach monatelangen Kämpfen zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah und der israelischen Armee am 27. November eine Waffenruhe in Kraft getreten. Sie sieht vor, dass im Südlibanon künftig lediglich die libanesische Armee und Soldaten der UN-Friedensmission Unifil vor Ort bleiben. Israels Soldaten müssen also abziehen, die Frist dafür lief heute ab. Auch die Hisbollah soll sich aus dem Grenzgebiet nach Norden bis hinter den Fluss Litani zurückziehen und ihre militärischen Stützpunkte auflösen.
Die israelische Armee hat sich zwar größtenteils aus den grenznahen Orten im Südlibanon zurückgezogen. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte aber, israelische Truppen blieben weiterhin an "fünf Kontrollpositionen" im Südlibanon stationiert. Dies gelte, "bis die libanesische Armee in der Lage ist, das Abkommen vollständig umzusetzen". Die libanesische Regierung und die UNO kritisierten den Verbleib israelischer Soldaten.
Seit dem Beginn der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah im Oktober 2023 sind im Libanon nach offiziellen Angaben mehr als 4000 Menschen getötet worden. Nun warten im Libanon Tausende darauf, in ihre Heimat im Süden des Landes zurückzukehren. Mehrere Städte und Dörfer an der Grenze zu Israel hatten Anwohner jedoch gewarnt, sie sollten erst zurückkommen, wenn die libanesische Armee in den Süden vorgerückt sei.
Quelle: ntv.de, mpa/AFP