Lichterketten? Bringen nichts Lindner hält Proteste gegen die AfD für Zeitverschwendung
09.02.2025, 13:26 Uhr
Auch die FDP stellt sich zwei Wochen vor der Bundestagswahl klar gegen die AfD. Doch die Proteste gegen die Partei empfindet FDP-Chef Lindner als nutzlos. Beim Sonderparteitag der Liberalen spricht er sich auch gegen moralische Appelle und Beschimpfungen gegen Wählerinnen und Wähler der AfD aus.
FDP-Chef Christian Lindner hat die Wirkung von Massenprotesten gegen Rechts infrage gestellt und stattdessen für einen Politikwechsel geworben. "Die AfD macht man nicht klein mit Lichterketten, die AfD macht man klein, indem man die Probleme klein macht, die diese Partei einst groß gemacht haben", sagte Lindner beim Sonderparteitag der Liberalen in Potsdam. Er sprach sich gegen moralische Appelle und Beschimpfungen gegen Wählerinnen und Wähler der AfD aus.
Zwei Wochen vor der Bundestagswahl stellte Lindner aber auch klar: "Die AfD ist eine antiliberale und wirtschaftsfeindliche Partei, die wir bekämpfen." Derzeit gerate die politische Mitte von links und von rechts unter Druck, sagte Lindner. Doch "die Mitte darf nicht weichen - wenn die Mitte weicht, ändert sich das Land". Die FDP wehre sich gegen Linksextremismus und gegen Rechtsextremismus.
Lindner verteidigte in Potsdam zudem erneut das Ausscheiden der FDP aus der Ampel-Koalition. "Wir hatten keine andere Wahl", sagte er. Die FDP habe angesichts der Wirtschaftskrise eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik gefordert, die Ampel habe aber nicht liefern können. "Wir hätten unsere Ämter retten können. Wir hätten die Selbstachtung verloren und dem Land geschadet."
Der FDP-Vorsitzende forderte mehr Anstrengungen in Deutschland, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. "Wer Spitzenleistung bringt, kann spitzenmäßig leben. Umgekehrt: Wer nur Mittelmaß in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ist, der wird irgendwann auch nur noch mittelmäßig leben."
Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa