Politik

Wirbel um Igor Girkin London: Kreml-Kriegsführung sorgt für hitzige Debatten

Dicke Luft im Kreml? Laut dem britischen Geheimdienst gibt es Anzeichen, die auf Unstimmigkeiten in der obersten Führungsebene des russischen Militärs hindeuten.

Dicke Luft im Kreml? Laut dem britischen Geheimdienst gibt es Anzeichen, die auf Unstimmigkeiten in der obersten Führungsebene des russischen Militärs hindeuten.

(Foto: picture alliance / pressefoto_korb)

Eiszeit in Moskau? Führende russische Militärs und Geheimdienstoffiziere sind sich nach Informationen der britischen Geheimdienste alles andere als einig darüber, welche Strategie beim Angriff auf die Ukraine verfolgt werden soll. Besonders die unverblümten Aussagen eines ehemaligen Geheimdienstoffiziers sorgen für Wirbel.

Unstimmigkeiten über die Art der russischen Kriegsführung in der Ukraine sollen nach Einschätzung britischer Geheimdienste bis in die Führungsebene des Militärs hineinreichen. Kürzliche Kommentare des russischen Ex-Geheimdienstoffiziers und ehemaligen Separatistenführers Igor Girkin seien ein Zeichen für die angespannte Debatte, heißt es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Girkin, der unter anderem für den Abschuss eines Passagierflugzeugs über dem Donbass verantwortlich gemacht wird, habe nach eigenen Angaben freiwillig zwei Monate lang in einem Bataillon an der Front in der Ukraine verbracht, hieß es von den Briten. Danach habe er Moskau eine "Krise in der strategischen Planung" bescheinigt. Außerdem habe er den derzeitigen Fokus des Kremls auf den Aufbau von Verteidigungsstellungen verspottet und deren Nutzen infrage gestellt.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, bek/dpa

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