Kaum effektive Offensiven London: Munitionsmangel schwächt russische Armee
02.12.2022, 10:40 Uhr
Ein ukrainischer Angriff auf russische Stellungen in Donezk.
(Foto: via REUTERS)
Wie geschwächt sind die russischen Truppen? Die Kreml-Truppen verlagern offenbar ihre Logistikknoten weiter gen Süden und Osten. Dabei ist ihre Ausrüstung laut dem britischen Geheimdienst leicht angreifbar - was wiederum Folgen für die Kampfkraft hat.
Das russische Militär hat nach seinem Rückzug vom Westufer des ukrainischen Flusses Dnipro nach Einschätzung britischer Geheimdienste mit logistischen Herausforderungen zu kämpfen. Die Ukrainer hätten russische Logistikknoten und Kommunikationskanäle zuletzt leichter angreifen können, weshalb Moskau die Knotenpunkte mutmaßlich weiter gen Süden und Osten verlagere, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Viel Ausrüstung müsse von der Schiene auf die Straße verlagert werden - auf der Straße seien die Transporte wiederum leicht angreifbar. Durch diese logistischen Probleme werde Russlands Munitionsmangel noch verschärft - und dieser sei "wahrscheinlich einer der Hauptfaktoren, die Russlands Möglichkeiten zur Wiederaufnahme effektiver, groß angelegter offensiver Bodenoperationen derzeit einschränken".
Auch der US-Thinktank Institute for the Study of War sieht eine mögliche Schwächung der russischen Streitkräfte. Die jüngsten Bewegungen des russischen Militärs in der Region Saporischschja könnten ein Zeichen dafür sein, dass die Streitkräfte angesichts der zunehmenden ukrainischen Angriffe nicht in der Lage seien, kritische Gebiete zu verteidigen, schreibt das Institut und beruft sich auf Berichte des ukrainischen Generalstabs.
Danach haben die russischen Streitkräfte ihr Personal aus den Orten Polohy, Myhailivka und Inschenerne abgezogen beziehungsweise ziehen es noch ab. "Der Rückzug aus einer kritischen Position könnte darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte nicht die gesamte Frontlinie in der Region Saporischschja verteidigen können und Prioritäten setzen, wo sie ihre Kräfte konzentrieren wollen", schreibt das Institut. Es könne auch sein, dass die russischen Streitkräfte ihre Gruppierung in der Gegend neu ausrichteten und verschiedene Truppen in diese Siedlungen zurückverlegten.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa