Politik

Vorstöße in Ortschaft Soledar London: Russen kommen bei Bachmut voran

Blick auf die Kleinstadt Soledar: Der Ort soll laut britischer Einschätzung größtenteils von russischen Kräften kontrolliert werden.

Blick auf die Kleinstadt Soledar: Der Ort soll laut britischer Einschätzung größtenteils von russischen Kräften kontrolliert werden.

(Foto: REUTERS)

Seit Monaten greifen russische Truppen die ukrainische Stadt Bachmut an. Nun gelingen ihnen weiter nördlich im Ort Soledar Fortschritte, so die Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums. Vor allem um die Zugänge zu Salzminenstollen werde gekämpft - diese seien für beide Seiten wichtig.

Russische Kräfte machen nach britischer Einschätzung leichte Fortschritte bei den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut. Reguläre Truppen und Einheiten der Söldnergruppe Wagner hätten in den vergangenen vier Tagen taktische Vorstöße in die zehn Kilometer nördlich gelegene Kleinstadt Soledar gemacht und kontrollierten wahrscheinlich den größten Teil des Orts, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienst-Briefing mit.

Bachmut bleibe das vorrangige Ziel der russischen Offensive, hieß es weiter. Der Vorstoß nach Soledar solle die Stadt von Norden her einschließen und ukrainische Kommunikationswege unterbrechen. Die Kämpfe konzentrierten sich auf Zugänge zu stillgelegten Salzminenstollen, die unter dem Gebiet verlaufen und insgesamt rund 200 Kilometer lang seien.

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"Beide Seiten sind wahrscheinlich besorgt, dass sie zur Infiltration hinter ihre Linien missbraucht werden könnten", hieß es zur Begründung in London. Trotz des erhöhten Drucks auf Bachmut sei es unwahrscheinlich, dass Russland die Stadt bald einnimmt, da die ukrainischen Streitkräfte stabile Verteidigungsstellungen aufgebaut hätten und auch die Versorgungswege weiter kontrollierten.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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