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Gruppe befehligt 50.000 Kämpfer London: Wagner-Söldner sind "Schlüsselkomponente"

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Wagner-Söldner werden der Tötung, Vergewaltigung und Folter von Menschen verdächtigt.

Wagner-Söldner werden der Tötung, Vergewaltigung und Folter von Menschen verdächtigt.

(Foto: IMAGO/SNA)

Angesichts der Erschöpfung von Putins Armee im Ukraine-Krieg spielen Wagner-Söldner auf dem Schlachtfeld eine entscheidende Rolle. Geheimdienstberichten zufolge macht die Gruppe mittlerweile einen beachtlichen Teil der militärischen Schlagkraft aus.

Die russische Söldnertruppe Wagner befehligt nach Einschätzung britischer Militärexperten bis zu 50.000 Kämpfer in der Ukraine. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor. Demnach sind die Söldner inzwischen zu einer "Schlüsselkomponente" in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine geworden.

Ende Dezember sei die bislang undurchsichtig vorgehende Organisation in Russland auch offiziell als Körperschaft registriert worden, allerdings lediglich als Management-Beratung, hieß es in der Mitteilung der Briten weiter. Es sei nicht klar, inwiefern diese zur Verwaltung der paramilitärischen Aktivitäten verwendet werde. Private Sicherheits- und Militärunternehmen seien in Russland bislang eigentlich illegal.

Finanziert habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin die Truppe wohl teilweise aus staatlichen Geldern, die über aufgeblähte Regierungsaufträge an seine anderen Unternehmen hereinkamen. "Die Registrierung ist wahrscheinlich darauf gerichtet, Prigoschins kommerziellen Gewinn zu maximieren und die zunehmend imageträchtige Organisation weiter zu legitimieren", so die Mitteilung der Briten weiter.

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Prigoschin kritisiert regelmäßig die mangelhafte Führung der russischen Armee, die bei ihrer Offensive in der Ukraine in den vergangenen Monaten große Rückschläge erlitten hat. Zuletzt hatte er erklärt, seine Söldnertruppe könne viel von der ukrainischen Armee lernen, weil diese effizient und kohärent arbeite.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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