Politik

Tote und Verletzte Luftlandeoperation hat Flughafen zum Ziel

2b491c738e3af5cd3d785fec1659457e.jpg

Über dem nächtlichen Kiew liegt der Feuerschein der Angriffe.

(Foto: REUTERS)

In der Nacht gehen die russischen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew weiter. Medienberichten zufolge ist ein Militärflughafen südlich von Kiew Ziel einer Luftlandeoperation. Dabei werden auch Fallschirmjäger abgesetzt.

Mit einer Luftlandeaktion versuchen russische Truppen dem Anschein nach, den Militärflughafen Wassylkiw südlich von Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Bei den heftigen Kämpfen seien ukrainische Soldaten getötet und verletzt worden, sagte die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Natalija Balassynowytsch, in der Nacht ukrainischen Medien. Es seien viele russische Fallschirmjäger gelandet. "Wir haben Verluste. Wir haben viele Verletzte. Es sind leider 200", sagte sie.

Der Luftwaffenstützpunkt liegt etwa 40 Kilometer vom Kiewer Zentrum entfernt. Am Donnerstag hatte es einen ähnlichen Landeversuch auf dem Flugplatz Hostomel nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt gegeben, der aber nach Kiewer Armeeangaben abgewehrt wurde. Bei den Kämpfen um Wassylkiw gab die ukrainische Armee an, eine russische Transportmaschine vom Typ Iljuschin Il-76 mit Fallschirmjägern abgeschossen zu haben. "Rache für Luhansk 2014", schrieb Generalstabschef Walerij Saluschnyj auf Twitter. Zu Beginn der Kämpfe in der Ostukraine 2014 hatten die von Russland angeleiteten Separatisten eine ukrainische Militärmaschine des gleichen Typs abgeschossen. Damals waren 49 ukrainische Soldaten getötet worden.

Mehr zum Thema

Am frühen Morgen teilte die Armee mit, russische Truppen hätten eine Kaserne der ukrainischen Streitkräfte im Westen von Kiew beschossen. Der Angriff sei zurückgeschlagen worden. Die Kaserne liegt etwa sieben Kilometer vom Zentrum der Millionenstadt entfernt. Fotos zeigten hellen Feuerschein über der Stelle der Kämpfe. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren Explosionen und Schüsse zu hören.

"Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zum Samstag. Die ukrainischen Streitkräfte meldeten am frühen Morgen zahlreiche Gefechte. Doch blieb die Lage unübersichtlich. Gesicherte Informationen aus der Ukraine sind aber inzwischen immer schwerer verfügbar. Auch viele westliche Journalisten haben die Hauptstadt verlassen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen