Politik

Wahlsieg offiziell bestätigt Lula bricht bei Zeremonie in Tränen aus

Emotionaler Auftritt: Der neue brasilianische Präsident Lula pries in seiner Rede "den Mut des brasilianischen Volks".

Emotionaler Auftritt: Der neue brasilianische Präsident Lula pries in seiner Rede "den Mut des brasilianischen Volks".

(Foto: picture alliance / AA)

In einer Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien setzt sich Lula gegen Amtsinhaber Bolsonaro durch. Bei der offiziellen Bestätigung seines Sieges ringt der künftige Staatschef mit seinen Emotionen. In seiner Rede bezeichnet der 77-Jährige die Zeremonie als "Feier wahrer Demokratie".

Der gewählte brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ist am Montag bei einer Zeremonie zur Bestätigung seines Wahlsieges in Tränen ausgebrochen. Nach Empfang der offiziellen Urkunde für den Sieg in der Stichwahl um das Präsidentenamt Ende Oktober pries der 77-jährige ehemalige Metallarbeiter "den Mut des brasilianischen Volks, jemandem dieses Dokument zu überreichen, der so oft dafür angegriffen wurde, keinen Universitätsabschluss zu haben".

Der linksgerichtete Lula, der von 2003 bis 2010 bereits brasilianischer Präsident war, soll am 1. Januar vereidigt werden. Er hatte sich in der Stichwahl gegen den rechtsextremen Amtsinhaber Jair Bolsonaro durchgesetzt. Während Bolsonaro auf 49,1 Prozent kam, errang Lula 50,9 Prozent der Stimmen. Lulas Erfolg war auch deswegen bemerkenswert, weil der Ex-Präsident erst im November 2019 nach mehr als 18 Monaten Gefängnis wegen umstrittener Korruptionsvorwürfe freigelassen worden war.

Lula bezeichnete die Zeremonie vor dem Obersten Wahlgericht als "Feier wahrer Demokratie". Selten in Brasiliens jüngerer Geschichte sei die Demokratie "so bedroht" gewesen, sagte er angesichts der von Bolsonaro ermutigten Proteste gegen das Wahlergebnis. Nach Bolsonaros Wahlniederlage hatten Tausende Bolsonaro-Anhänger vor Militärkasernen demonstriert und die Streitkräfte aufgefordert, Lula an der Übernahme der Regierungsgeschäfte zu hindern.

Nach dem Urnengang hatte Bolsonaro sich zunächst nicht zu seiner Niederlage geäußert. Erst nach zwei Tagen signalisierte der rechtsextreme Politiker seine Bereitschaft zu einer friedlichen Machtübergabe an Lula, ohne allerdings seine Niederlage explizit einzugestehen.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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