"Schutz unserer Verbündeten" Macron erwägt Ausweitung des atomaren Abwehrschirms bis nach Berlin
06.03.2025, 09:10 Uhr Artikel anhören
Macron plant ein internationales Treffen auf militärischer Ebene zur Unterstützung der Ukraine - es geht aber auch um Europas Sicherheit.
(Foto: dpa)
Macron prüft, ob Verbündete unter den Schutzschirm französischer Atomwaffen rücken können. Auch über Friedenstruppen in der Ukraine will Frankreichs Präsident in der kommenden Woche beim Sondergipfel sprechen.
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron will mit europäischen Verbündeten über den Vorschlag beraten, zum Schutz vor Russland den französischen Nuklearschirm über dem Kontinent aufzuspannen. Russland sei eine "Bedrohung für Frankreich und Europa", erklärte Macron in einer Fernsehansprache an die Nation. Daher habe er "die strategische Debatte über den Schutz unserer Verbündeten auf dem europäischen Kontinent durch unsere (nukleare) Abschreckung eröffnet".
Ein Einsatz der französischen Atomwaffen werde indes weiterhin dem französischen Präsidenten obliegen, betonte Macron. Frankreich ist die einzige Nuklearmacht in der EU. Merz hatte im Wahlkampf Gespräche mit den europäischen Atommächten über eine nukleare Teilhabe von Deutschland angeregt.
Mit dem Vorstoß für einen französischen Nuklearschirm für Europa wollen sich die Staats- und Regierungschefs der EU morgen bei einem Sondergipfel in Brüssel befassen. Der Fokus der Gespräche dürfte auf dem scharfen US-Kurswechsel im Umgang mit der Ukraine und der europäischen Verteidigungsfähigkeit liegen.
Macron: Nächste Woche Treffen zu Friedenstruppen für Ukraine
Auch über Friedenstruppen in der Ukraine wolle man sprechen. "Damit die Ukraine nach einem Friedensschluss nicht wieder von Russland überfallen wird, müssen wir sie darauf vorbereiten", sagte Macron. "Nächste Woche werden wir in Paris die Generalstabschefs der Länder versammeln, die ihre Verantwortung in dieser Hinsicht wahrnehmen."
Er ergänzte: "Die Ukraine hat ein Recht auf Frieden und Sicherheit für sich selbst, und das ist unser Interesse, das ist das Interesse der Sicherheit des europäischen Kontinents. In diesem Sinne arbeiten wir mit unseren Freunden in Großbritannien, Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern zusammen." Welche weiteren Länder eingeladen werden, ließ Macron bisher offen.
Quelle: ntv.de, mba/dpa/AP