Politik

Neue Details zu den Todesopfern Magdeburger Richter erlässt Haftbefehl gegen Taleb A.

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Taleb A. (links am Boden) bei seiner Festnahme.

Taleb A. (links am Boden) bei seiner Festnahme.

(Foto: picture alliance/dpa/TNN)

Mit einem Leihwagen rast Taleb A. am Freitagabend über den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Ein neunjähriger Junge und vier Frauen sterben, über 200 Menschen werden verletzt. Nach Antrag der Staatsanwaltschaft sitzt der 50-jährige Täter nun in Untersuchungshaft.

Nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist der Täter am Samstagabend dem Haftrichter vorgeführt worden. Die zuständige Staatsanwaltschaft Magdeburg beantragte einen Haftbefehl wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes, welcher vom Amtsgericht Magdeburg erlassen wurde. Der Haftrichter ordnete Untersuchungshaft für den Arzt Taleb A. aus Saudi-Arabien an, der seit 2006 in Deutschland lebt. Ihm wird fünffacher Mord, mehrfach versuchter Mord sowie mehrfache gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Der als Islam-Kritiker bekannte 50-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Indes veröffentlichte die Polizei Magdeburg Angaben zu den fünf Todesopfern. Demnach handelt es sich bei ihnen um einen neunjährigen Jungen und vier Frauen. Die Frauen sind den Angaben zufolge im Alter von 52, 45, 75 und 67 Jahren. Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, rechnet mit mehreren hundert Menschen, die nach der Todesfahrt möglicherweise Hilfe benötigen. Es handele sich um "einen der größten Anschläge, die wir bisher zu verzeichnen hatten", sagte Kober dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wenn man Tatzeugen und Ersthelfer mitrechnet, potenziert sich das auf eine hohe dreistellige Zahl betroffener Menschen."

"Wichtig ist, dass kein Anliegen unbeachtet bleibt"

Das Erlebnis könne "mit großen psychischen Belastungen einhergehen. Betroffene sollten nicht denken, dass sie damit allein klarkommen", warnte der FDP-Bundestagsabgeordnete. "Je früher Hilfe greift, desto geringer ist die Gefahr, dass Schäden chronisch werden." Es sei zu hoffen, dass in der Trauma-Ambulanz genug Plätze vorhanden sind, fügte er hinzu. Die Betroffenen müssten nun über die Möglichkeiten der finanziellen und psychosozialen Hilfen unterrichtet werden. "Wichtig ist, dass kein Anliegen unbeachtet bleibt", betonte Kober.

In Magdeburg war am Freitagabend ein Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Alten Markt gerast. Mindestens fünf Menschen starben, darunter ein neunjähriges Kind. Rund 200 weitere Menschen wurden verletzt, viele davon schwer. Taleb A. soll für seine Todesfahrt freigehaltene Rettungsgassen genutzt haben. Kurze Zeit später wurde er festgenommen.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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