Blutiger Zwischenfall Mann schießt auf Demonstranten in Seattle
08.06.2020, 14:49 Uhr
Mit seinem Auto steuert ein Mann auf eine "Black Lives Matter"-Demonstration in Seattle zu. Als ein Demonstrant den mutmaßlichen Amokfahrer stoppen will, zieht dieser eine Waffe. Der Vorfall geht blutig, aber glimpflich aus.
Bei einer Anti-Rassismus-Kundgebung in der US-Stadt Seattle ist ein Demonstrant von einem bewaffneten Mann angeschossen worden. Der getroffene Demonstrant, ein 27-jähriger Schwarzer, wurde nach Angaben der Rettungskräfte mit einer Schusswunde in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand soll stabil sein, er schwebt nicht in Lebensgefahr.

Nach seiner Tat flieht der Bewaffnete zunächst aus seinem Auto, wird kurz darauf jedoch festgenommen.
(Foto: REUTERS)
Zu dem Vorfall kam es, nachdem ein Mann sein Auto in Richtung der Demonstranten gesteuert hatte. Mehrere Demonstranten rannten neben und hinter dem Fahrzeug her. Auf einen von ihnen schoss der Täter noch aus dem offenen Fenster, das Opfer befand sich neben dem Fahrzeug und griff in den Innenraum hinein.
Der in Schwarz gekleidete Mann verließ anschließend das Auto. Mit der Waffe in der Hand bahnte er sich den Weg durch die Demonstranten, ohne weitere Schüsse abzugeben, bis er überwältigt und von der Polizei festgenommen wurde. Seine Waffe wurde sichergestellt. Weitere Opfer gibt es laut Polizei nicht.
Der verletzte Mann gab später laut "Seattle Times" an, er habe die anderen Demonstranten vor dem bewaffneten Mann schützen wollen. Mehrere Zeugen sagten, der Schütze habe womöglich mit dem Auto in die Menge rasen wollen.
Die landesweiten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt sind eine Reaktion auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd. In Seattle demonstrierten die Menschen die zehnte Nacht in Folge. Der 46-Jährige war vor zwei Wochen bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden.
Quelle: ntv.de, jog/AFP