Abgang bis Ende dieses Jahres McCarthy tritt mit "Lächeln im Gesicht" zurück
06.12.2023, 22:10 Uhr Artikel anhören
"Es hat oft den Anschein, dass es Amerika umso schlechter geht, je mehr Washington tut", so McCarthy.
(Foto: REUTERS)
Zuerst verliert Kevin McCarthy sein Amt als Vorsitzender des US-Repräsentantenhauses, weil die Parlamentskammer ihn abwählt. Nun schmeißt er komplett das Handtuch. Er wolle bereits nächstes Jahr kein Abgeordneter sein und seinem Land auf andere Weise dienen, sagt er.
Der ehemalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy tritt als Abgeordneter zurück. Er habe beschlossen, das Repräsentantenhaus zum Ende dieses Jahres zu verlassen, "um Amerika auf neue Weise zu dienen", schrieb der Republikaner in einem Meinungsstück im "Wall Street Journal". "Ich weiß, dass meine Arbeit erst am Anfang steht." Der 58-Jährige schrieb weiter, er gehe mit einem "Lächeln im Gesicht".
McCarthy war Anfang Oktober in einer historischen Abstimmung von dem Posten des Vorsitzenden der Parlamentskammer abgewählt worden - nachdem er nur neun Monate zuvor erst nach 15 Abstimmungsrunden von den Abgeordneten gewählt worden war. Radikale Republikaner hatten zunächst seine Wahl behindert und ihn dann aus dem Amt getrieben. Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein Vorsitzender des Repräsentantenhauses auf diesem Weg seinen Job verlor. Das Amt kommt in der staatlichen Rangfolge der Vereinigten Staaten an dritter Stelle nach dem Präsidenten und dessen Vize.
Nach einem wochenlangen parteiinternen Machtkampf wurde der Republikaner Mike Johnson im Oktober der neue Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses. Johnson war nach McCarthys Abwahl bereits der vierte republikanische Kandidat für den Vorsitz. Drei zuvor von den Republikanern nominierte Kandidaten hatten wegen fehlender Unterstützung in den eigenen Reihen hingeworfen - zwei davon, bevor es überhaupt zu einer Abstimmung im Plenum kam.
"Es hat oft den Anschein, dass es Amerika umso schlechter geht, je mehr Washington tut", schrieb McCarthy in seinem Meinungsstück. Er habe seine Karriere als Kleinunternehmer begonnen und freue sich darauf, Unternehmern und Risikofreudigen dabei zu helfen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. "Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, lassen sich eher durch Innovationen als durch Gesetze lösen", so McCarthy.
Quelle: ntv.de, lve/dpa