Politik

Nach russischen Raketenangriffen Mehr als eine Million ukrainische Haushalte ohne Strom

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Das Ausmaß der Schäden sei "mit den Folgen der Angriffe vom 10. bis 12. Oktober vergleichbar.

(Foto: dpa)

Seit Anfang vergangener Woche greift Russland die Infrastruktur von ukrainischen Energieversorgern an. Zeitweise musste Strom rationiert werden. Versorger Ukrenergo meldet jetzt: Raketenangriffe haben mehrere Energieanlagen getroffen. Mehr als eine Million Haushalte sitzen im Dunklen.

Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut Infrastruktur der Energieversorgung im Westen der Ukraine angegriffen. Bei den Raketenangriffen seien mehrere Energieanlagen getroffen worden, meldete der Versorger Ukrenergo. Beamte in mehreren Regionen berichteten von Stromausfällen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes haben mehr als eine Million Haushalte nach den Angriffen keinen Strom mehr. Die Präsidialverwaltung spricht von 1,5 Millionen Kunden des Energieversorgers ohne Strom.

Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem "massiven Angriff", bei dem Russland 36 Raketen abgefeuert habe. "Der Aggressor hört nicht auf, unser Land zu terrorisieren." Das Ausmaß der Schäden sei "mit den Folgen der Angriffe vom 10. bis 12. Oktober vergleichbar oder könnte diese sogar noch übertreffen", erklärte Ukrenergo in den Online-Netzwerken.

Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak sagte, Russland versuche, Ukrainer zu einer neuen massenhaften Flucht nach Europa zu drängen. "Der einzige Weg, eine humanitäre Katastrophe zu stoppen, ist die schnelle Lieferung von Flugabwehrsystemen und zusätzlichen Raketen", sagte Podoljak. Befürchtet wird, dass die Menschen wegen Kälte und Dunkelheit infolge der fehlenden Energie noch schwerer als ohnehin schon in Not geraten und die Flucht ergreifen.

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Bisher seien rund 670.000 Stromabnehmer in der Region Chmelnyzkyji von der Versorgung abgekoppelt, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Timoschenko, in den Online-Netzwerken. Auch aus sechs weiteren Regionen meldete er teils hunderttausende Haushalte ohne Elektrizität.

Russland hatte Anfang vergangener Woche Städte im ganzen Land massiv angegriffen und dabei vor allem auf die Infrastruktur zur Energieversorgung abgezielt. Erstmals seit Monaten wurden auch die Hauptstadt Kiew und die westukrainische Stadt Lwiw wieder getroffen. Zeitweise wurde die Stromversorgung rationiert. Ukrenergo-Chef Wolodymyr Kudritskyji teilte mit, dass die Ukrainer ihren Stromverbrauch überdies in manchen Landesteilen und an manchen Tagen freiwillig um fünf bis zu 20 Prozent verringert hätten.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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