RTL/ntv-Trendbarometer Mehrheit weiter für Lieferung schwerer Waffen
21.06.2022, 16:36 Uhr
Bundeskanzler Scholz am vergangenen Donnerstag bei einem Besuch im Kiewer Vorort Irpin.
(Foto: REUTERS)
Die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine wird von den Deutschen weiter unterstützt. 58 Prozent finden sie richtig. Gleichzeitig befürchten 52 Prozent der Deutschen, dass der Krieg in der Ukraine sich zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO ausweiten könnte.
Eine Mehrheit der Deutschen ist weiterhin für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Dass Deutschland jetzt auch schwere Waffen, darunter Panzerhaubitzen, Flugabwehrpanzer und moderne Flugabwehrraketen an die Ukraine liefern wird, finden 58 Prozent der Deutschen richtig, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer. 36 Prozent finden das nicht richtig. Im Vergleich zur Vorwoche hat die Zustimmung zu den Waffenlieferungen um zwei Punkte zugenommen, die Ablehnung um einen Punkt abgenommen.
Zwischen Ost- und Westdeutschen ergibt sich in dieser Frage weiter ein völlig unterschiedliches Meinungsbild: Unter den Westdeutschen sind 61 Prozent für und 32 Prozent gegen die Lieferung schwerer Waffen, unter den Ostdeutschen nur 38 Prozent dafür, aber 58 Prozent dagegen. Mit Abstand am häufigsten sprechen sich die Anhänger der Grünen (81 Prozent) für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine durch Deutschland aus. (SPD 63 Prozent, FDP 68 Prozent, CDU/CSU 69 Prozent, AfD 16 Prozent.)
48 Prozent für NATO-Beitritt
Während eine Mehrheit von etwas mehr als der Hälfte der Bundesbürger in der vergangenen Woche eine künftige Aufnahme der Ukraine in die EU befürwortete, fällt das Meinungsbild im Hinblick auf eine mögliche Aufnahme des Landes in die NATO verhaltener aus. 48 Prozent der Bundesbürger fänden aktuell eine Aufnahme der Ukraine in die NATO richtig, 42 Prozent fänden einen solchen Schritt nicht richtig. Mehrheitlich gegen einen möglichen NATO-Beitritt der Ukraine sprechen sich die Ostdeutschen und vor allem die AfD-Anhänger aus.
Weiterhin teilt nur etwa ein Drittel der Deutschen (35 Prozent) die Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz, die Ukraine nicht genug und zu zögerlich bei der Lieferung von schweren Waffen zu unterstützen. Eine Mehrheit von 58 Prozent hält das Verhalten von Scholz in dieser Frage für angemessen und nicht zu zögerlich.
Hälfte der Deutschen sieht Gefahr von Drittem Weltkrieg
52 Prozent der Deutschen befürchten aktuell, dass der Krieg in der Ukraine sich zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO ausweiten und in einen Dritten Weltkrieg münden könnte. 45 Prozent befürchten das nicht. Am wenigsten besorgt vor einer Ausweitung des Krieges zeigen sich die Anhänger der Grünen (44 Prozent).
Eine große Mehrheit der Deutschen befürchtet, dass es durch einen Stopp von Gaslieferungen aus Russland in Deutschland zu Engpässen bei der Versorgung mit Gas und zu Schwierigkeiten bei der Wirtschaft kommt. 78 Prozent sagen, sie teilen diese Befürchtung, 18 Prozent teilen sie nicht.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 17. und 20. Juni 2022 erhoben. Datenbasis: 1007 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de, hvo