Politik

Vor G20-Treffen in SüdafrikaMerz und Trump telefonieren zu Ukraine-Friedensplan

21.11.2025, 20:29 Uhr
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Das Gespräch fand telefonisch statt. Im Juni hatte Merz Trump im Weißen Haus besucht. (Foto: picture alliance/dpa)

Bis Donnerstag soll die Ukraine einem von der US-Regierung vorgelegten und hochumstrittenen Friedensplan zustimmen. Der Plan kommt überraschend und die europäischen Staatschefs dringen darauf, einbezogen zu werden. Nun telefoniert Bundeskanzler Merz knapp 15 Minuten alleine mit dem US-Präsidenten.

Kurz vor seiner Abreise zum G20-Treffen in Südafrika hat Bundeskanzler Friedrich Merz mit US-Präsident Donald Trump telefoniert, um mit ihm über den US-Friedensplan für die Ukraine zu reden. Das Gespräch erfolgte, nachdem der US-Präsident der Ukraine ein Ultimatum gestellt hatte, bis zum Thanksgiving-Fest am 27. November dem Plan zuzustimmen. Das Gespräch sei "vertrauensvoll und verbindlich" gewesen und es seien "nächste Schritte" der Abstimmung auf Ebene der Berater verabredet worden, hieß es in der Pressemitteilung. Der Kanzler werde nun die europäischen Partner darüber informieren.

Merz ist den Angaben zufolge der erste europäische Nato-Verbündete der USA, der mit Trump über den hochumstrittenen 28-Punkte-Plan gesprochen hat. Das Telefonat soll etwa 15 Minuten gedauert haben. Die Europäer waren von dem Vorstoß Trumps überrascht worden. Sie wollen einbezogen werden und arbeiten nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen nun an einem eigenen Vermittlungspapier, das nicht nur die ukrainische, sondern gesamteuropäische Sicherheit langfristig garantiere. Dem Sprecher zufolge befinde es sich noch in Abstimmung.

Beim G20-Gipfel in Johannesburg werde es weitere Gespräche geben. Dort werden neben dem Bundeskanzler unter anderen der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erwartet. Weder Trump noch US-Vizepräsident JD Vance werden allerdings an dem Gipfel teilnehmen. Die US-Regierung boykottiert die Beratungen komplett, weil sie der südafrikanischen Regierung schwere Repressionen gegen weiße Farmer vorwirft. Südafrika weist die Vorwürfe als unbegründet zurück.

Neben Trump haben unter anderem auch Russlands Staatschef Wladimir Putin und Chinas Präsident Xi Jinping ihre Teilnahme an dem ersten G20-Gipfel auf dem afrikanischen Kontinent abgesagt. Geplante Friedensgespräche für die Ukraine oder auch Gaza, aber auch zur Beendigung von internationalen Handelskonflikten, wurden deshalb bereits als nicht zielführend kritisiert.

Nach dem Willen des Gastgebers, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, sollen bei dem Gipfel vielmehr die Themen "Solidarität, Gleichheit und Nachhaltigkeit" besprochen werden. Dabei geht es unter anderem um die Erleichterung der Schuldenlast von Schwellen- und Entwicklungsländern, eine gerechte Energiewende, faire und saubere Nutzung seltener Mineralien, faire Lastenteilung beim Klimaschutz und Ernährungssicherheit.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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