Politik

"Run auf Beratungsstellen" Mieterhöhungswelle belastet Berliner

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Eigentlich soll der geplante Mietendeckel in Berlin die Mieten auf dem derzeitigen Stand halten. Doch bisher geht er vor allem nach hinten los: Viele Vermieter erhöhen noch rasch die Mieten in der Hauptstadt.

Der Berliner Mieterverein hat in den vergangenen Tagen eine starke Zunahme von Mieterhöhungen in der Hauptstadt verzeichnet. Es werde vermutet, dass Vermieter noch die Gelegenheit nutzen wollten, bevor ein Mietendeckel in der Hauptstadt eingeführt werden könnte, teilte der Mieterverein mit.

Der rot-rot-grüne Senat will am selben Tag über ein Eckpunktepapier beraten, das vorsieht, dass die Mieten in Berlin fünf Jahre lang nicht steigen dürfen. Hintergrund ist der angespannte Wohnungsmarkt. Aus dem Eckpunktepapier könnte ein Gesetzentwurf erarbeitet werden.

Genaue Zahlen zu den Mieterhöhungsschreiben lagen dem Mieterverein nicht vor. Der stellvertretende Geschäftsführer Sebastian Bartels sagte: "Es gibt einen Run auf unsere Beratungsstellen." Mieter riefen deutlich häufiger an als gewöhnlich. Am Montag seien besonders viele Anfragen für Beratungstermine eingegangen.

Bartels sagte, dass nach Erscheinen des Mietspiegels jedes Jahr zum Sommer hin eine Welle von Mieterhöhungen in der Hauptstadt einsetze. Doch dieses Mal sei das früher und das Aufkommen deutlich höher als in den Vorjahren. Der Berliner Eigentümer-Landesverband Haus und Grund hatte auf seiner Internetseite Vermieter dazu aufgerufen, die Mieten in Berlin vor der Entscheidung des Senats zu erhöhen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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