SPD-Kandidat gewinnt Stichwahl Mike Josef folgt auf Frankfurts Skandal-OB
26.03.2023, 20:54 Uhr
Mike Josef wurde im Wahlkampf auch von den Grünen und den Linken unterstützt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Frankfurt am Main hat einen neuen Oberbürgermeister. Rund fünf Monate nach der Abwahl des umstrittenen SPD-Politikers Feldmann setzt sich dessen Parteikollege Josef in der Stichwahl durch. Die Wahlbeteiligung ist gering.
Mike Josef ist neuer Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt. Der 40-jährige SPD-Politiker erhielt bei einer Stichwahl 51,7 Prozent der Stimmen und verwies damit seinen Kontrahenten Uwe Becker von der CDU auf den zweiten Platz, wie die Stadt unter Berufung auf das vorläufige Ergebnis mitteilt. Becker erhielt 48,3 Prozent. Josef wird damit Nachfolger des abgewählten und in der AWO-Affäre verurteilten SPD-OB Peter Feldmann.
Rund 510.000 Wähler waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,4 Prozent. Josef setzte im Wahlkampf auf soziale Themen wie bezahlbare Mieten. Der Frankfurter SPD-Chef ist bisher Planungsdezernent und Sportdezernent der Stadt. Er kam als Kind aus Syrien nach Baden-Württemberg und später zum Studium nach Frankfurt.
Beim ersten Urnengang Anfang März hatte CDU-Kandidat Becker noch 34,5 Prozent der Stimmen erhalten, Josef dagegen nur 24 Prozent. Für die Stichwahl war Josef dann von namhaften Grünen-Politikern, der Grünen-Fraktion im Rathaus Römer sowie der Linken und Volt unterstützt worden. Zusammen mit diesen drei Parteien regiert die SPD in Frankfurt.
Allerdings war rund um den ersten Wahlgang die Affäre um die Arbeiterwohlfahrt (AWO) wieder hochgekocht. Ein früherer leitender Angestellte der Stadt und laut Medienberichten enger Vertrauter Feldmanns wurde angeklagt.
Der frühere SPD-Oberbürgermeister war im Dezember wegen Vorteilsannahme im Zusammenhang mit der AWO-Affäre zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Im Wahlkampf hatte die CDU lautstark weitere Aufklärung von Josef gefordert.
Quelle: ntv.de, chr/dpa